Immuntherapie gegen Tumorkrankheiten

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 15. Februar 2015 um 15:00 Uhr veröffentlicht.

Dackel_DSC_7684Ein Bericht von Dr. Thomas Grammel, Osterode am Harz

 

Die Immuntherapie als weitere Möglichkeit der Tumortherapie

Mein Hund hat einen Tumor! Diese Diagnose sorgt meistens für Schrecken und Ratlosigkeit beim Besitzer. Häufig ist auch der Tierarzt ratlos und kann wenige Therapiemöglichkeiten anbieten. Vor einer Chemotherapie oder Bestrahlung schrecken die meisten Besitzer zurück, weil die Erfolgsaussichten nicht groß, der Aufwand und Stress für Mensch und Tier aber hoch sind.

Dank der modernen Medizin gibt es inzwischen aber auch die Möglichkeit, den Tumor mithilfe des eigenen Immunsystems des Tieres zu bekämpfen.

 

Die dendritische Zelltherapie

Für eine dendritische Zelltherapie wird dem Patienten Blut abgenommen. Dies kann beim Haustierarzt geschehen. Mit ihm wird die Behandlung besprochen. Aus den Abwehrzellen des Blutes (Monozyten) werden dann im Reinraumlabor sogenannte dendritische Zellen entwickelt. Diese Zellen haben im Blut die Aufgabe, fremdartige Strukturen im Körper zu erkennen und diese den spezifischen Abwehrzellen des Immunsystems zu präsentieren (T-Lymphozyten). Bei der Tumorbehandlung werden die dendritischen Zellen dazu angeregt, die Tumorzellen im Körper zu erkennen. Dafür werden sie nach einer Entwicklungszeit von 6 bis 7 Tagen im Labor in die Haut des Patienten gespritzt und wandern von dort über die Lymphgefäße und die Blutbahn in alle Regionen des Körpers. Sie erkennen veränderte Zellen und weisen das Immunsystem auf diese hin (sie präsentieren das Antigen des Tumors). Erst durch diese Antigenpräsentation wird die für das Tumorgeschehen wichtige Bildung von Antikörpern gestartet. So können dann für das Krankheitsgeschehen spezifische Abwehrzellen den Tumor gezielt bekämpfen.
 

Erst chirurgischer Eingriff, dann Immuntherapie

Günstig ist es, wenn vor Beginn der Therapie möglichst viel Tumorgewebe chirurgisch entfernt worden ist. Denn den Zellen des Immunsystems fällt es umso leichter, den Tumor(rest) und eventuell vorhandene Metastasen zu bekämpfen, je weniger Tumorzellen im Körper vorhanden sind. Wenn der Tumor (zunächst) nicht operiert werden kann, ist eine Behandlung mit dendritischen Zellen trotzdem möglich. In diesem Fall könnenz.B. die dendritischen Zellen bei einem Haut- oder Unterhauttumor gezielt in das Tumorgewebe gespritzt werden, so dass der Tumor von innen heraus bekämpft wird.

 

Der Behandlungsablauf

Eine komplette Behandlung besteht aus 3 Injektionen im Abstand von jeweils vier Wochen. Vor jeder Behandlung wird frisch Blut bei dem Patienten abgenommen und dann wieder im Reinraumlabor aufbereitet. Bei einigen Tumoren ist es nötig, weitere Nachbehandlungen zu machen. Dies vor allem dann, wenn der Tumor nicht operabel war oder bereits Metastasen vorhanden sind. Viele Besitzer merken auch, dass nach mehreren Monaten die durch die Behandlung gewonnene Lebensfreude und Energie wieder nachlässt. Auch dann sollte eine weitere Behandlung erfolgen.
Auch nach Abschluss einer Tumortherapie sind Vorsorgebehandlungen auch zur Steigerung der Vitalität ein bis zwei Mal im Jahr möglich.
 

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen werden durch das aktivierte Immunsystem verursacht. Es kann am Tag der Impfung in seltenen Fällen zu einem leichten Unwohlsein und Trägheit kommen. Dies ist eine normale Reaktion des Immunsystems und hält nur kurz an.

Nach Bildung der Immunzellen wandern diese in das noch vorhandene Tumorgewebe ein. Dadurch kann es für den Besitzer aussehen, als ob der Tumor anschwillt. Dies ist aber normalerweise ein Zeichen dafür, dass die körpereigene Abwehr des Patienten eingesetzt hat und die Immunzellen den Tumor erreicht haben. Der Abbau des Tumormaterials beginnt. Nach kurzer Zeit kann dann die erwartete Verkleinerung des verbliebenen Tumorgewebes durch die Wirkung der Immunzellen beobachtet werden. Bei Haut- oder Unterhauttumoren kann für kurze Zeit Flüssigkeit aus dem Tumor oder der operierten Wunde austreten. Dies sind ebenfalls Immunreaktionen, worüber sich der Körper der abgestorbenen Tumorzellen entledigt. Diese geringen möglichen Nebenwirkungen können vom Haustierarzt leicht behandelt werden, ohne dass die Wirkung der Behandlung nachlässt.
 

Solide Tumore behandeln

Da dendritische Zellen alles „Fremde“ im Körper erkennen, können alle Arten von Tumoren behandelt werden. Gute Erfahrungen wurden beispielsweise bei Hämangiosarkomen, Mastzelltumoren, Plattenepithelkarzinomen und Melanomen gesammelt. Auch Patienten mit Lymphosarkomen konnten schon geholfen werden.
 

Individuell denken

Da jedes Lebewesen sein eigenes Tumorgeschehen bildet, sollte auch die Behandlung genau auf den einzelnen vierbeinigen Patienten zugeschnitten sein. Bitte sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne. Natürlich in Zusammenarbeit mit Ihrem Haustierarzt.
 

Dr. Thomas Grammel

Schillerstr. 17

37520 Osterode am Harz

Deutschland

 

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