Aujeszkysche Krankheit auf dem Vormarsch

Dieser Beitrag wurde am Montag, 19. Dezember 2016 um 14:47 Uhr veröffentlicht.

DSC_4098Ein Beitrag von Gudrun Beck, Züchterin der Fox Lions Collies

Eine für die meisten Tierarten – bis auf Primaten und ältere Schweine – tödliche Seuche breitet sich in unseren Wildschweinbeständen aus: Die durch das Aujeszky-Virus hervorgerufene Aujeszkysche Krankheit oder Pseudowut. Während Schweine, die älter als vier Tage sind, die Krankheit häufig überleben und den Virus lebenslänglich vornehmlich über Speichel und Blut verbreiten, gehen Beutegreifer wie Hunde und Katzen qualvoll daran ein.

Zu Verhaltensstörungen, starkem Juckreiz und Speicheln kommen Krämpfe und schließlich der Tod. Tierärzte, die das Virus diagnostizieren, können und dürfen das betroffene Tier nur noch erlösen.

In Hausschweinbeständen kommt diese Seuche nur noch gelegentlich vor. Man kann sich aber beim Kauf von Schweineprodukten nie sicher sein, dass man das Virus nicht doch drin hat.

Um die Ansteckung zu vermeiden, gilt es also, Hunde und Katzen von Wildschweinen und rohen Teilen von Wildschweinen sowie rohen und geräucherten Schweinefleisch-Produkten wie Mett, Schinken oder Mettwurst komplett fernzuhalten.

Gerade jetzt im Winter ist Hauptjagdsaison. Wo die ausgeweideten Reste auf dem Waldboden liegen oder gelegen haben, wo das Blut eines infizierten Wildschweins versickert ist, also auch auf der “Schweißfährte”, der Blutspur eines angeschossenen Tieres, ist mindestens ein Vierteljahr lang mit infektiösem Waldboden zu rechnen. Folglich sind jagdlich geführte Hunde die häufigsten Opfer.

Man sollte zur Sicherheit mit Hunden nur an der Leine und auf den Wegen durch den Wald gehen und auch intensives Beschnuppern oder Belecken von für den Hund attraktiven Stellen neben dem Weg unterbinden.

In den Futternapf dürfen Schweinefleisch und v. a. Wildschwein erst nach mindestens 15 Min. Kochzeit, wenn alles durch und durch gar ist. Dies sollte sorgfältig überprüft werden!

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