Hunde.com Startseite Das neue Hundeforum - jetzt anmelden!
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




29.11.99 -- Maico Schulz

Re: Kastration und TSchG (Kürzer,kastriertso














Im Artikel «1e207o4.1956h2deeyqwN%volker.greulich@free.fr», volker.greulich@free.fr (Volker Greulich) schreibt: Hallo Volker, Bevormunden? Weniger. Eher aus dem Mißtrauen gegen vermeintliche Tierliebhaber, die letztlich ihre Tiere ins Tierheim gebracht haben, könnte man diese vermeintliche Bevormundung ableiten. Was verstehst du unter dem Tierheimgedanken? Für mich ist jeder Hund im Tierheim ein Zeichen dafür, das es wieder einen Hundefreund gab, der in Wirklichkeit gescheitert ist. (Es mag Ausnahmen geben, aber zumeist handelt es sich um eine sehr unethische Wegwerfmentalität.) Meine Wertschätzung für Tiere macht sich nicht an der Fortpflanzungsfähigkeit fest. Nein. Für mich sind Hobbyzüchter (ich nutze mal diesen Ausdruck) Leute, die in Erwartung eines netten Zubrotes sich eifrig an die Vermehrung derzeitiger Modehundrassen machen. Dabei ohne Rücksicht auf HD und andere Unbillen agieren. Darunter fallen nicht Leute, die man einen Wurf Hunde haben wollen. (Dann wäre ich auch Züchter, unser Collie hatte auch Junge.) Evolution ist eine wertneutrale Theorie. Sie mag dem christlichen Moralkodex etwas sperrig sein. Daraus aber eine antiwissenschaftliche (verleugnende) Argumentationskette abzuleiten ist wenig zweckdienlich. ;-) Tut er. Es spricht auch nix dagegen. Dem Beta, Gamma, Sigma oder Omega (wie mans immer nennen mag) macht es aber einfach nichts aus (oder marginal wenig), wenn sein Alpha ihm es eben nicht erlaubt. Bei allem Respekt der Psyche eines Hundes, mir ist es schleierhaft, das ein Hund bewußt seinen Sexualtrieb vermissen sollte. Nicht, das ich dem Hund ein Bewußtsein abspreche. Iwo, aber die Stufe seines Bewußtseins mit dem eines Primaten, Delphins oder Wales zu vergleichen halte ich einfach für gewagt. Ich kann mir vorstellen, das ein Hund ein Sachbewusstsein hat. Aber bislang gab es kein erfolgreiches Experiment, das ein Ichbewusstsein des Hundes nachwies. (Spiegelexperiment.) Nein. Jenes Modell (und ganz generell treffen Modelle nur grob die Wahrheit) würde ein Hund (unkastriert) quasi wie ein Wolfswelpe (auch unkastriert) mit Spezialisierung (die wir hier vernachlässigen) stehen. D.H., der Hund ist äquivalent wie ein Wolfwelpe. Der Wolfswelpe entwickelt sich aber zum ausgewachsenen Wolf, kämpft ab einem bestimmten Alter um seine Stellung im Rudel (motiviert vom Sexualtrieb, da er nicht kastriert ist). Der Hund hingegen tut das nicht. Er bliebe im Wolfsrudel ein Welpe und würde nicht ernst genommen. Himmel. Pauschaliere doch nicht alles mit solchen Schlagworten. Selbst wenn der; von dir scheinbar verachtete, WDR alle Hunde kastrieren würde, die er vermittelt, wenn alle Tierheime das auch täten, wird der Hund als 'canis lupus familiaris noncastratus' häufigst auf der Straße anzutreffen sein. Es gibt viele Hunde in Deutschland. Und ich glaube nicht an die Mär, das es den meisten Hunden supertoll geht. Warum sollte man für den Nachwuchs nun glauben, ja, all diese Welpen können in einer tollen Umwelt aufwachsen, die ihnen gerecht wird? Ich fürchte, das Gegenteil wird der Fall sein. Richtig. Aisha ist die Leithündin. (War sie seit sie zu uns gekommen ist.) Leonid, der damals noch im Vollbesitz seiner Männlichkeit war (die er zuvor, etwa 2 Jahre, nie in Anspruch nahm), hechelte ihr hinterher. Aisha wurde sauer wegen der Anmaßung und ging zum Klarstellen über. Dieses Verhalten bleibt auch beim kastrierten Tier intus, btw... Nein, sie wurde nur wieder in Ordnung gebracht. (Von Aisha. Das Kastrieren Leonids folgte etwas später, wir erhofften uns zudem etwas Ruhe von ihm im Umgang mit anderen Rüden, zudem ist Hodenkrebs ja nun auch nicht sooo selten, Junge wollten wir eh nicht von ihm... Jener 'Ausraster' von ihm war nur die Auslösung.) Nix Frieden. Es wird sich weiterhin gezofft, fremde Hunde angemacht wenns sein muß. Das weiß ich nicht. Ich würde es nicht von mir behaupten. Ich lebe nur seit meiner Geburt mit Hunden und komme mit ihnen gut klar. BTW: die meisten waren unkastriert. Außerdem mag ich nicht alle Rassen. Ei, das ist aber ein sehr negatives Bild. Hast du jemals live ein Schlittenhundegespann erlebt? Mir scheint es nicht so. Zum einen stehe ich bei der Pulka auf Langlaufskien, das heißt, hier werde ich nicht gezogen, die Hunde ziehen nur die Pulka (40kg Gewicht). Am Wagen (ohne mich 18kg) laufe ich (65kg) zumeist mit (oder schiebe mit einem Fuß mit an), nur bei Abfahrten stehe ich auf dem Wagen und bremse ihn ab, so das er nicht auf meine Hunde auffährt. Wer seinen Schlittenhunden nicht die Möglichkeit des Ziehens und Laufens gibt, kann sie gleich totschlagen, weil dann einfach nichts funktioniert. Huskies sind Arbeitshunde, sie sind es glücklicherweise auch in den letzten hundert Jahren geblieben. Natürlich sinds ausgeprägte Schmuser und sehr menschenbezogene Tiere. Wöllte ich das von meinen Hunden erwartete Laufpensum (min 10km pro Tag, ideal 40 - 80km im Winter) zu Fuß absolvieren, wäre ich (trotz meiner Kondition) ausgelaugt und hätte zwei Ungläubige Hunde vor mir. Ohne Leine (auch eine beliebte Diskussion hier) würde ich wohl nach einigen Tagen erst meine Hunde wieder sehen, wahrscheinlich ein Reh ins Dorf ziehend. Ich renne zu Fuß nicht so schnell wie ein Husky, rennen können sie halt nur am Wagen, bzw an der Pulka. Dem lieben Erholungssuchenden gehe ich schon so weit wie möglich aus dem Weg. In den Ecken unserer Wälder, wo ich unterwegs bin, trifft man sie selten. Vermeiden kann ich es aber nicht immer. Mach doch mal folgendes: Zelt, Winterschlafsack, Hund, Campingzeug und einfach in einer Ecke im Wald zwei Tage (wild) campen. Du gewöhnst dich an die Ruhe und Schönheit um dich, dein Hund ist zufrieden. Am letzten Tag begegne einfach mal einer Horde lautstark gestikulierender Waldibesitzer. Sehr erholsam, wie diese Erholungssuchende sich erholen. Nur nicht für dich. Deine polemisierende Art im Header wirkte nicht sonderlich beeindruckend auf mich. Falls ich damit dich beleidigt haben sollte, bitte ich wirklich aufrichtig um Entschuldigung. Für mich ist Ethik und Verhaltensforschung etwas schwer vergleichbares, wenngleich ich da schon Zusammenhänge sehe. Für mich ist Ethik eine Folge (unteranderen) der Evolution. Ethik ist für mich aber mehr eine Folge religiöser und sozialer Ansichten. Damit ist Ethik ein leider recht wandelbares Gebilde. (Klassischerweise könnte man die Mentalität der Chinesen zu ihren Tieren herbei zitieren.) Richtig. Seit 1983 bin ich im Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung. Diese Tiere leiden ohne Zweifel erheblich mehr als ein kastriertes Heimtier. Würden wir alle etwas mehr auf das Fleisch auf unsrem Teller achten, ... (man muß kein Vegetarier sein, eben nur vernünftig...) Da aber das Schlachtvieh in der Regel außerhalb unseres Blickfeldes bleibt, kümmert es wenige. Aber das ist langsam OT. so diskussionsfreudig Maico Übrigens: Ein Gespann im Iditarod braucht etwa 12 Tage für 1600km Distanz, der Rekord fürs Gewichtziehen (über 3m) liegt bei 470kg bei einem Malamute.
Thema: Tierärzteund Tierschutzgesetz


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck