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24.01.01 -- SteffiK

RE: Nach welchen Kriterien sucht(et) ihr eure Hunde aus?














So, heute morgen hab ich endlich mal ein bisschen Zeit und kann auch mal unsere Hunde-Story aufschreiben.

Abgesehen von unseren Familienhunden sind unsere Tibet-Terrier meine ersten eigenen Hunde (aus einem wurden relativ schnell zwei).

Vor ca. 5 Jahren waren Michael und ich in Paris (l'amour :-)), und in Frankreich gibt es ja immer noch Hunde in Tierhandlungen zu kaufen. Beiderseits ist uns das Herz gebrochen, als wir beim Spaziergang an der Seine die zahllosen Rassehunde und Mischlinge in ihren Käfigen gesehen haben. Ein Glück hatten wir nicht genug Geld dabei, ich hätte all meine Ersparnisse gegeben, um einen Hund aus dieser Qual zu befreien.
Nach wie vor unvernünftig sind wir zwei Jahre später wieder in Paris gewesen. Der einzige Grund, warum ich da keinen dieser Hunde gekauft habe, war, dass wir im Eurodisney-Resort gewohnt haben und dort keine Hunde erlaubt sind. Ich hätte ihn ja geschmuggelt, aber einen Rausschmiss zu riskieren, wenn man Kinder dabeihat, ist nicht so günstig...
Mittlerweile bin ich natürlich froh, dass ich dort keinen Hund gekauft habe. Nicht nur, dass ich die französischen Verhältnisse damit unterstützt hätte, wer weiß auch, was für ein krankes Etwas ich mit nach Hause gebracht hätte.

Ergo, als wir zuhause ankamen, war der Wunsch nach einem Hund übermächtig. Leise haben wir bei Schwiegermutter anklingen lassen, was sie von Zuwachs hält... es kam kein ja und kein nein... für uns ein eindeutiges Signal :-))) (zur Erklärung: am Wochenende wohnen wir mit Schwiegerdrachen in einem Haus, da fragt man eben mal höflich...)

Michael hatte bis dato mal eine Freundin, die hatte einen Tibet-Terrier... und da ging's dann los... ich bin erstmal aus allen Wolken gefallen, dass so ein HUND 1500,- DM kostet - wir haben mal 160,- DM bezahlt, das war schon viel Geld! Nichts jetzt zum Preis bei anständigen Züchtern, mittlerweile bin ich ja informierter, aber wenn man sein Lebtag bis dato "Mischling umständehalber in gute Hände abzugeben" hatte, und das waren auch ganze Hunde...
Dann aber haben wir die vorhandene Literatur gewälzt und festgestellt, dass die Rasse genau das richtige für uns ist. Mit zwei Wohnsitzen, viel Autofahren, Arbeit in einer Kneipe, einem Wohnsitz im Wald, Kinder in der Verwandtschaft, viel Hang zum Urlauben und einer unsteten Lebensweise haben wir in Filou genau den Hund gefunden, der uns behagt hat. Leider haben wir ihn in/wegen einer schlechten Welpenschule ein bisschen arg hart drangenommen (die Trainerin hatte einen Heidenrespekt vor TT's) und ihn somit z.B. geräuschempfindlich gemacht (Schmeißen von Blechbüchsen auf andere Hunde, er fühlte sich angesprochen und so Scherze). Im Laufe der Zeit wurde uns auch klar, dass wir ziemlich über's Ohr gehauen worden sind - Zuchtverein: Bayrischer Rassehundeverein, Großvater aus dem Zwinger von Ammerreuth...
ach ja, und die Schwiegermutter war entsetzt, sie wollte niiiiie einen Hund! (Mittlerweile rasen die zwei als erstes nach oben und werden dort ausgiebig begrüsst. "Omi" hat auch immer ein Stückchen Käse im Kühlschrank. :-))...so viel zu unserem ersten Rassehund :-).
Nachdem leider kein Wort falsch ist an der Aussage, dass TTs nicht gut alleinbleiben können und wir damit rechnen müssen, in ein paar Jahren morgens beide von 7 bis 1 aus dem Haus zu sein, haben wir uns für einen zweiten Hund entschieden. (Jetzt zerlegen sie Autos und Wohnungen gemeinsam, wenn sie warten müssen.) Ich wollte einen kurzhaarigen Hund (vielleicht Jack Russel?), Michael wollte eine Tibi-Dame... nachdem wir uns für eine Tibi-Dame und gegen eine eventuelle eigene Zucht entschieden haben, haben wir aus einer ehemaligen vdh-Zucht eine Hündin gekauft. Nach 700km Fahrt war es dann ein Mädel, was uns kurz begrüßt hat, im weiteren Verlauf des Gesprächs mit der Züchterin sich aber wieder an ihren Knochen verzogen und uns aus der Ferne beobachtet hat. Genauso selbstbewusst ist sie auch heute noch. Ihre Bindung an uns ist relativ gering (besonders Kinder haben es ihr angetan, dort läuft sie mit), die Bindung an Menschen jedoch außerordentlich hoch (sie ist eine Schleimerin hoch 3!). Andere Hunde will sie starrköpfig dominieren, jedoch nicht aggressiv, sondern eher in kurzen (meist vergeblichen) Ansätzen.

Ebenso stimmt es, dass TTs einen Dickschädel haben. Wir wussten ja schon aus der Literatur, dass nur wenige TTs z.B. eine BH-Prüfung bestehen (was bedeutet einem als Anfänger schon eine BH?), dass es aber so schlimm ist, hätte ich mir nicht träumen lassen. Dafür ist es aber auch richtig, dass sie keine Jäger sind. Peggy hat gar keinen Trieb in diese Richtung, Filou ist ähnlich wie Volkers Timo, denke ich (Tibet-Terrier sind von Natur aus auch Hütehunde) - er wetzt gern Vögeln hinterher oder Hasen, aber mehr aus Lauffreude. Wenn wir spazierengehen, rennt Filou auch ohne Reiz in einem Affenzahn Hunderte von Metern vor und zurück (zur Zeit ist unser Gelände sehr gut überschaubar). Von Zeit zu Zeit gehe ich zurück an die Schleppleine, da er daran erinnert werden muss, wenigstens in unsere Richtung zurückzukommen.

Eigentlich sind unsere Hunde genauso wie beschrieben - ich denke aber, man überliest die "schlechten" Eigenschaften gern.

Liebe Grüße
Steffi
Thema: Nach welchen Kriterien sucht(et) ihr eure Hunde aus?


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