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23.03.01 -- Tanja, Achim + Cyril

RE: Peggy hat Angst an Steffi und Volker














Hallo,

aufgrund der Antworten bin ich mir nicht sicher, ob ich mich unter Umständen missverständlich ausgedrückt habe, darum noch mal etwas ausführlicher.

Bei einem Hund, bei dem es ausreicht, wenn sich der Halter völlig unbeeindruckt von der Gefahr gibt, würde ich weder mit Leckerlie noch Spiel arbeiten, sondern wirklich schnurstracks weitergehen oder weitermachen und auf die vermeitliche Gefahr und die Reaktion nicht die Bohne reagieren. Und das weder durch Stimme, Körpersprache oder sonstwas. Da genau letzteres oft recht schwer ist, geb ich hier noch mal die Erfahrungen einer Bekannten zum besten, auch wenn sie vielleicht etwas lächerlich klingen. Sie hat in diesen Situationen immer gesungen, und zwar einfach deshalb, da sie eine Gesangsausbildung hatte und wusste, dass sie beim Singen hoch aufgeichtet geht, bzw. steht und sich auf die Singerei konzentriert.

Nun gibt es aber Hunde mit denen kannst Du das 1000 mal machen, ihre Angst sitzt für einen Erfolg zu tief. Nanuc ist z.B. so ein Kandidat. Die erste Zeit hatten wir den Eindruck, dass ihn nix und niemad schocken kann. Tja, bis Achim das erste Mal die Guitarre rausholte, er rastet schlicht weg aus. Nun hab ich aber keine Lust ihn nie mit in die Stadt zu nehmen, wenn dort im Sommer wieder Menschen musizieren. Ihn und die "Gefahr" "nur" zu ignorieren war schlichtweg nicht möglich, denn er steigerte sich da eher immer mehr rein. Nun weiß der Henker, warum. (Er kommt ja aus einem spanischen Tierheim).

In einer solchen Situation wirkt die eigene Angst wie ein weiteres negatives Erlebniss, das die Angst noch weiter verstärkt. Ähnlich wie Hunde, die beim Alleinebleiben Angst haben und von Mal zu mal lauter jaulen und noch mehr leiden.

Wenn ein Hund eine solche Form der Angst zeigt, dann denke ich gibt es keinen anderen Weg als ihn langsam dran zu gewöhnen und das, wenn er durch etwas tolles abgelenkt ist. Ohne dieses funktioniert die Gewöhnung oft nicht, da er zu sehr mit seiner Angst beschäftigt ist. So dass er den angstauslösenden Reiz nicht so stark wahrnimmt und ihn irgendwann im besten Fall mit etwas positiven verknüpft. Man ihn also umkonditioniert.

Grundfalsch ist dabei natürlich, ihn dann ablenken zu wollen, wenn er bereits reagiert hat, denn dann kann es wie gesagt sein, dass das Futter oder Spiel als Belohnung für das Verhalten angesehen wird und so die Reaktion noch weiter verstärkt. Dann mag es so erscheinen, als würde alles nix nützen.

Die Ablenkung muss vorher erfolgen und er muss so abgelenkt an die Situation vorsichtig herangeführt werden. Je nach Hund muss man schauen, ob man z.B. erstmal dabei eine gewisse Sicherheitsentfernung einhält und dann nach und nach mit ihm immer näher an die "Gefahr" herangeht. Das verstehe ich dann unter langsamen Heranführen.

Nun kenn ich Peggy nicht und kann nicht beurteilen, wie stark ihre Angst ist, das kann nur Steffi und sehen, was dabei hilft.

Übrigens finde ich, dass es gar nicht immer ein Hundetrainer sein muss, der mitgeht. Steffi geh doch einfach mal mit Michael und bitte ihn genau auf bestimmte Dinge in Deinem Verhalten zu achten. Denn die eigene Körpersprache im Griff zu haben ist eine hohe Kunst und z.B. Cyril reagiert sehr darauf.

Liebe Grüße
Tanja
Thema: Peggy hat Angst


 
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