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15.12.00 -- Tanja, Achim + Cyril

RE: Gebissen, was nun????? an Michaela-lang














Liebe Michaela,

erst einmal ein dickes sorry von mir. Da hätte ich Dir lieber ein paar Fragen stellen sollen (wie Volker), bevor ich einen halben "Roman" poste. Auf jeden Fall freut es mich, dass Du dem Forum erhalten geblieben bist.

Nun kann ich nicht gerade behaupten, dass ich mit Deinem Problem riesig viele Erfahrungen habe, finde Volkers Fragen dazu aber gut. Ich möchte Dir aber berichten wie eine Bekannte von uns mit einer ähnlicher Situation umging. Vielleicht ist ja was dabei, dass Dir nützt.

Sie holte sich eine recht große Hündin aus dem Tierheim. Die nicht nur die "Unsitte" hatte, ihr Fressen zu verteidigen, sondern auch fand, dass ihr der Teller auf dem Tisch eigentlich auch zustünde. Draußen war sie kaum zu halten. Meines Wissens hat sie nie gebissen, aber Drohgebärden waren durchaus vorhanden.
Unsere Bekannte hat dann sozusagen als Sofortmaßnahme zwei Sachen eingeführt: A) hat sie sich ein Halti besorgt, sich die richtige Anwendung erklären lassen und ist recht lange nur mit Halti mit der Hündin rausgegangen. (Über Haltis findest Du hier recht viel, wenn Du den Begriff bei Suchen eingibst oder frag gegebenenfalls einfach). Das hatte den Vorteil, dass sie die Hündin zum einen unter Kontrolle hatte. Daneben aber auch, dass sie dadurch nicht mehr gestresst oder ängstlich war, wenn sie mit ihr draußen war. Denn auch sie hatte vorher vor Augen, was so alles draußen passieren könnte......

Bestimmte Situation, wie essende Kinder oder Menschen an Bistrotischen auf Bürgersteigen hat sie erst einmal komplett gemieden, solange bis die Hündin besser hörte und auch dann hat sie sie nicht sofort diesen Situationen konfrontiert, sondern sie ganz langsam herangeführt, um möglichst wenig strafen zu müssen oder das Problem zu haben sich gegebenenfalls doch nicht durchsetzen zu können.

Dann hat sie erstmal still für sich mit der Hündin geübt an etwas nicht so leckerem auf dem Boden die Hündin vorbei führen zu können und diese Übung langsam gesteigert.

Ich denke bei diesen Problemen gibt es keine Hauruck-Methode, sondern nur langes geduldiges Arbeiten auch an der eigenen "Ausstrahlung (Ruhe und Bestimmtheit)

Die 2. Maßnahme war das deutlich vor der Hündin essen. Also auch deren Futter auf den Tisch stellen und stumpf -ohne auf die Hündin zu achten, die alles mögliche derweil anstellte - selber zu essen. Danach bekam sie dann ihr Futter - ohne jegliches Aufhebens. Sie sagte, zur Not hätte sie der Hündin auch während ihrer eigenen Mahlzeit einen Maulkorb verpasst. Danach hat sie die Hündin erstmal im wesentlichen futtern lassen.

Daneben hat sie sich - so bescheuert das klingen mag- immer wieder selber gesagt, dass sie der Boß ist, dass sie sagt, wo es lang geht und dass sie stur bleibt und das nur sie bestimmt, wann es raus geht, wann geschmust, wann gespielt wird.

Das waren die Sofortmaßnahmen. Daneben wurde extrem viel geübt (sämtliche üblichen Kommandos), mit satter Belohnung und vieieieiel Lob ( einen großen Teil des Futters bekam die Hündin jeweils ferbrachte Leistungen) und viel gespielt. So dass sich langsam ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat.

Als ich sie das letzte Mal traf, ging sie mit der Hündin ohne Halti und sie sagte auch das Futterproblem habe sich mittlerweile eindeutig gebessert.

Nun kann ich Dir beim besten Willen nicht sagen, ob es bessere Methoden / Lösungsmöglichkeiten für Euch gibt, aber vielleicht ist bei dem Geschriebenen ja etwas bei, dass auf Eure Situation übertragbar ist.

Lieben Gruß
Tanja
Thema: Gebissen, was nun?????


 
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