RE: Überzüchtete Hunde/ Gedanken zur Zucht - an Gudrun Beck

Hallo Gudrun,

DIE Dissidenz gibt es wohl nicht, viel zu unterschiedlich sind die verschiedenen Dissidenzverbände, als daß man sie über einen Kamm scheren koennte. Und damit ist auch schon das Problem benannt: was Du als Vorteil der Dissidenz ansiehst - ihre nicht so genaue Auslegung des Standards - kann eben in einigen Dissidenzverbänden auch ein wenig weiter gehen, in eine Richtung, die für die Hunde sehr schädlich ist (womit sich der Kreis zu dem Ursprung dieses Diskussionfadens schließt). In etlichen Verbänden sind Untersuchungen der Zuchttiere auf ihren Gesundheitszustand (z.B. HD, AEP, PRA...) nicht vorgeschrieben sondern dem jeweiligen Züchter überlassen. Schreibt der Standard z.B. vor, daß (bei Dalmatinern) mit blauäugigen Tieren nicht gezüchtet werden darf (weil diese signifikant häufiger taube Welpen erzeugen), so nimmt man das in (vielen) Dissidenzverbänden nicht so genau. Klar, die genetische Basis wird dadurch erhöht, nur leider um krankmachende Gene erhoeht! Zuchttiere sollen laut Standard vollzahnig sein, aber Deinem netten Deckrüden fehlen leider ein paar Prämolaren? Na, ist ja nicht so schlimm, der frißt ja eh nur Dosenfutter... Überhaupt keine Zuchttauglichkeitsprüfungen in dem einen Dissidenzverband, wiederholte Inzestzucht erlaubt in dem anderen - der Beispiele ließen sich noch viele anführen.

Unvernunft und Ignoranz haben unter dem Dach des VDH zu all den schlimmen Erscheinungen geführt, die wir heute zu Recht als Qualzuchten betiteln. Aber der VDH hat die Zeichen der Zeit erkannt, führt nun langsam aber sicher (jaja, Bürokratie und Rassenklüngel stehen dem Fortschritt oft im Weg) eine Wende herbei. Und sicher gilt dies auch für einige Dissidenzverbände. Aber leider kenne ich auch genügend, bei denen die Gesundheit der Tiere so wenig wert ist wie das Papier, welches sich hier Abstammung-Nachweis nennt (und schon Hunde als Väter ausgewiesen hat, die bereits lange tot waren...)

Thema: Überzüchtete Hunde

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