Hunde.com Startseite Too many connections
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




10.07.00 -- Angelika

Hundeschule Hessling














Leider habe ich erst jetzt diese Chat-Seiten ausfindig gemacht und möchte mich in die - bereits im Mai begonnene - Diskussion einklinken.
Jeder Deutsche hat - nach unserem Grundgesetz - das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber in Chat-Räumen wird leider nur zu oft vergessen, daß auch die Würde des Menschen unantastbar ist.
Die Diskussion um Hundeerziehung ist schon immer durch Emotionen geprägt gewesen. Ob es hier hilfreich ist, weiterzugeben, was mit vom Freund der Schwester eines Bekannten gehört hat, der dieses wieder über - wer weiß wie viele Ecken gehört hat - wage ich anzuzweifeln.
Tatsache ist, ich kann aus eigener Erfahrung berichten, was die o. a. Hundeschule leistet. Ich habe einen Ganztageskurs der Kategorie 2 durchlaufen und habe dabei als Mensch wahrscheinlich mehr gelernt, als mein Hund.
Vorausschicken möchte ich, daß mein Hund Joshi der Rasse "Pyrenäenberghund" angehört. Diese Rasse gehört zu den Herdenschutzhunden (oder auch Herdenbegleithunde)und wird auf Selbständigkeit gezüchtet. Wir haben mit 12 Wochen in der Welpenspielstunde begonnen, die ersten Grundsteine für eine Erziehung zu legen, waren anschließend in der Junghundeerziehung, mit 8 Monaten haben wir drei Wochen in einer anderen Hundeschule "Urlaub" gemacht und haben immer Wert auf nicht autoritäre Erziehung gelegt.
In jeder Hundeschule wurde uns bestätigt, daß unser Joshi von seiner Rasse her so gut wie nicht erziehbar wäre. Er kannte alle Befehle, hat sie aber nur ausgeführt, wenn er es für richtig hielt. Wenn ich ihn von der Leine gelassen habe, ist er einfach davon marschiert, ohne sich auch nur umzuschauen. Wenn ich Glück hatte, kam er nach einer halben Stunde wieder. Alle Methoden, wie sich einfach umdrehen und weggehen, in die Hände klatschen und weggehen, sich verstecken usw., also alles was angeblich die Aufmerksamkeit des Hundes wecken soll, weil er Angst bekommt, sein Rudel zu verlieren, war unserem Joshi völlig egal. Da es meiner Meinung nach, kein Hundeleben sein kann, nur an der Leine zu laufen( und wenn es auch eine 8 Meter Flex ist), haben wir uns in ganz Deutschland umgehört, Prospekte schicken lassen, telefoniert und uns dann für die Hundeschule Hessling entschieden.
Am ersten Tag, als wir dort unser Problem geschildert haben, hat uns Hr. Hessling - mit seinem unvergleichbaren Charme - gesagt "das ist kein Wunder, der Hund hat keinen Bezug zu Ihnen". Dieses Satz werde ich wohl nie vergessen!
Ich war tödlich beleidigt, denn Joshi war - nach meiner Meinung - stark auf mich fixiert. Selbst wenn "Herrchen" etwas gesagt hat, hat er immer erst mich angeguckt. Wenn ich weg gegangen bin, hat er die Tür fast eingeschlagen und immer fürchterlich gejault und gebellt. Und dieser Hund sollte keinen Bezug zu mir haben ?
Im Gruppeneinführungsgespräch sagte Hr. Hessling, daß unser Joshi (wie die anderen Hunde auch ) in 9 Tagen in der Fußgängerzone von Oldenburg ohne Leine im "Platz bleib" liegen wird, mit einem Stück Fleischwurst vor der Nase, die er nicht anrühren wird.
Zu dem Zeitpunkt dachten mein Mann und ich, Himmel, der Mann hat keine Ahnung von unserem Hund. Unser Joshi wird das nie machen ! Und schon gar nicht in 9 Tagen ! Wir haben auch dagegen gewettet und ich kann gleich sagen, wir haben 12 Flaschen Wein (Kerner Auslese !) verloren.
Wie oben bereits erwähnt, war ich immer ein Anhänger der "nicht autoritären" Hundeerziehung und bin es auch heute noch, nur bin ich heute in der Lage, klarer zu differenzieren. Kein Hund darf mit Gewalt erzogen werden, aber die in der Hundeschule Hessling prkatizierte Methode hat nichts mit Gewalt oder Tierquälerei zu tun.
Das "Stachelhalsband" und "Reizstrom-Halsband" durch welches die Hundeschule Hessling so angegriffen wird, kann sicher auch tierquälerisch eingesetzt werden. Aber jeder, der sich zu dem Thema äußert, sollte erst eine fachkundige Anleitung durchlaufen und sich mit den Grundsätzen vertraut machen.
Das "Stachelhalsband" wird durch weiche Gumminoppen entschärft und ich habe es, bevor mein Hund es trug, selbst um den Hals gelegt. An diesem Halsband darf nicht rumgezerrt werden, es darf nicht auf ständigen Zug am Hals angelegt sein, sondern wird nur locker umgelegt. Zum Einsatz kommt es auch erst, wenn der Hund die Befehle zwar kennt, aber nicht befolgt. Bis der Hund weiß, was von ihm verlangt wird, wird er auch in der Hundeschule Hessling erst sanft mit der Hand in "Sitz" gedrückt usw.
Wenn der Hund weiß,was er tun soll, es aber nicht tut, kommt das "Schon-Ruck-Halsband" zum Einsatz. Ich bezeichne es bewußt so, denn ich habe am eigenen Hals die Wirkung gespürt. Der Befehl "Sitz" wird gegeben, der Hund bleibt stehen, man wartet 3 Sekunden und gibt dann den Befehl noch einmal und ruckt dabei einmal mit diesem Halsband den Kopf nach oben. Dieses Rucken entspricht nicht dem "Nackenschütteln" welches weder in der Hunde- noch in der Wolfserziehung durch das Muttertier praktiziert wird. Bei Hunden und Wölfen wird dieser "Nackengriff" lediglich als Transportart praktiziert. Bestraft - oder zur Ordnung gerufen - wird ein Jungtier im Rudel durch einen kurzen Biss in den Hals. Und dabei können die Zähne sicher schmerzhafter sein, als das stumpfe Schon-Ruck-Halsband.
Unser Joshi war zwei Tage etwas verwirrt, weil er spürte, daß sich in der Rangordnung seines Rudels etwas änderte. Er konnte mit seinem Frauchen nicht mehr machen, was er wollte, Frauchen hat auch nicht mehr jeden Befehl dreimal gegeben, sondern ihn konsequent nach der ersten Verweigerung "in den Hals geschnappt". Also hat er sich - als intelligenter Hunde - sehr schnell entschlossen, den ersten Befehl zu befolgen. Nachdem alle "Unterordnungsübungen" wie Sitz, Platz, Bleib,usw. geklappt haben wurde unser Problem "Hierin" geübt. Wir haben wirklich gestaunt, denn selbst dieses ging besser als vorher. Joshi hatte uns in kürzester Zeit als Rudelführer akzeptiert und war automatisch aufmerksamer geworden. Er hatte den - von Hr. Hessling am ersten Tag festgestellten- fehlenden Bezug zu uns gefunden.
Alles in Allem kann ich nur jedem Hundehalter, dessen Hund nicht hört, diese Hundeschule empfehlen. Familie Hessling und die Ausbilder gehen auf die Hunde ein und stellen sich jedem Einzelnen mit bewundernswerter Geduld. Wer allerdings sehr empfindlich ist, sollte sich eine andere Hundeschule suchen, denn dem Hundehalter wird bei Hessling "Kein Honig ums Maul geschmiert". Hier steht der Hund im Vordergrund und der Halter muß lernen, wie er richtig mit seinem Liebling umzugehen hat. Dies wird auch ohne Wenn und Aber vermittelt. Wenn jemand weitere Informationen wünscht, bin ich gern bereit, diese weiter zu geben. Dieser Beitrag war vielleicht etwas lang, aber ich bin auch Monate nach der Ausbildung noch so zufrieden, daß ich ihn einfach ins Chat setzen mußte. Mein Joshi läuft heute ohne Leine und fühlt sich "Sauwohl".


  10.7.00Hundeschule Hessling   Angelika  
  10.7.00RE: 1 Markus Meyer  


Too many connections

Too many connections

Too many connections

 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck