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07.08.02 -- Sabine

Die dreifache "blöde Kuh" kostet Hundehalter 750 Euro














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Die dreifache "blöde Kuh" kostet Hundehalter 750 Euro

Von Eva Baeumler-Braun

Bad Soden. Müssen solche Vorkommnisse unbedingt die ohnehin überlasteten Gerichte beschäftigen?, fragten sich manche im Gerichtssaal, als dort ein vergleichsweise harmloser Zwischenfall verhandelt wurde. Wegen Beleidigung
verurteilte Strafrichterin Christine Rademacher einen Hundebesitzer aus Bad Soden zu einer Geldstrafe in Höhe von 750 Euro.
Der arbeitslose Immobilienmakler hatte seinen Hund im Juli vergangenen Jahres unangeleint im Quellenpark laufen lassen. Wie der 53-Jährige erklärte, habe er die Leine vergessen und nicht darauf geachtet, dass sein Hund auf einer Wiese sein Geschäft verrichtete.
Bemerkt wurde es aber von einer Joggerin, die den Hundehalter mit den Worten "Ihr Köter scheißt hier alles voll" darauf hingewiesen haben soll. Der 53-Jährige antwortete ihr mit "Du blöde Kuh" und drehte sich um.
Die Joggerin hatte sich nach eigenen Angaben darüber so echauffiert, dass sie noch zwei weitere Male an dem Hundebesitzer vorbei joggte, weil sie sich "nicht aus dem Park vertreiben lassen wollte" und Hunde dort ohnehin
verboten seien. Wie die 52 Jahre alte Augenärztin im Zeugenstand berichtete, habe der Angeklagte bei jeder weiteren Runde immer wieder "blöde Kuh" zu ihr gesagt, insgesamt also drei Mal, was das Gericht dann auch als wenigstens zwei verschiedene Taten wertete.
Obwohl sie sich bedroht gefühlt habe "von dem Mann und dem großen, dicken, weißen Hund" rannte sie ein drittes Mal an ihm vorbei und rief ihm zu, dass sie von der Polizei sei und den Mann anzeigen werde.
Der wegen Eigentumsdelikten vorbestrafte Angeklagte entschuldigte sich während der Hauptverhandlung bei der Geschädigten und gab an, dass ihn seine persönliche Situation in einen etwas gereizten Gemütszustand versetzt habe.
Als selbstständiger Immobilienmakler habe er seit einem Jahr kein Geschäft mehr tätigen können, es gibt bereits eine Räumungsklage für seine Wohnung, seine Frau sei ebenfalls arbeitslos, man lebe vom Vermögen der Mutter.
Es sei sonst überhaupt nicht seine Art, Leute zu beleidigen. Eigentlich hätte ihn nur der "Spruch mit der Polizei" in Rage gebracht. Der Richterin musste der dreifache Familienvater versprechen, seinen Hund nicht mehr im Quellenpark Gassi zu führen.
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