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02.09.01 -- josh2

RE: Schutzhund














Der Abschnitt zum Thema Schmerzgewöhnung und Adrenalin aus Deinem Posting stimmt von der Sache her. Eine Maus steht in dem Moment, in dem die Katze mit ihm spielt, so unter Streß, daß sie durch die Adrenalinausschüttungen quasi gar nichts mehr spürt. Das ganze ist sozusagen eine Erfindung der Natur, um der Maus auch bei schweren Verletzungen noch eine eventuelle Flucht zu ermöglichen. Durch die eigentlich durch diese Verletzungen verursachten Schmerzen wäre sie nicht mehr in der Lage, zu fliehen. Wenn sie Adrenalin ausschüttet, spürt sie dagegen nichts und kann u.U. abhauen. Klappt es nicht, hatte sie zumindest einen schmerzlosen Tod (sie spürt echt nichts). Diese Mechanismen gibt es bei so gut wie allen Beutetieren. Auch beim Menschen läuft das so - wenn Dich z.B. ein Angreifer von hinten im Dunkeln verletzt, wirst Du den Schmerz im ersten Moment gar nicht wahr nehmen (u.a. weil Du Adrenalin ausschüttest) und vielleicht weglaufen können. Der Hund, der am Arm hängt, "funktioniert" ähnlich - die Schläge kommen gar nicht durch. Tun's sie es doch, war er nicht fixiert genug auf den Hetzarm, läßt also ab oder lockert den Biß und war dann halt mal Schutzhund. Dabei hat er zwei Schläge gespürt. Ist das so schrecklich?? Sicher nicht schön, aber doch nicht wahnsinnig furchtbar.

Und wie gesagt, SchH ist keine Ausbildung für den normalen Familienhund. Nur für arbeitende Wachhunde (privat oder dienstlich) oder manche Problemfälle.

Die Hunde, die die Prüfungen nicht schaffen, sollten eigentlich von einem vernünftigen Ausbilder schon vorher in andere Gruppen gesteckt worden sein. Wenn sie dann mit dem Schutzdienst aufhören haben sie dennoch eine hervorragende Ausbildung zum Fährtenhund, können im Alltag überall hin mitgenommen werden (Unterordnung) und sind tolle Familienhunde. Niemand wird seinen Hund verstoßen, weil der doch zu schüchtern ist, um ein guter Schutzhund zu werden. Wenn doch, war das eh ein Idiot, der besser keinen Hund hätte. Das hat dann aber nichts mit dem Schutzdienst zu tun. Außerdem kann ja im Fall der Fälle auch ein Hund, der Prüfungen nicht bestanden hat dennoch bei "Faß!" mal von Nutzen sein - auch wenn er vielleicht wieder losläßt. Und das "Aus!" am Menschen kann auch nie schaden. Und was das "totschütteln" angeht - das macht sowieso JEDER Hund, ob mit Scheinbeute oder - wenn er etwa wildern sollte - auch mit echten Beutetieren. Es ist wie gesagt eine natürliche Verhaltensweise, die man sich im Schutzdienst zunutze macht.
Thema: Schutzhund


 
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