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Hallo Bianca!
Viel zu interessantes Thema, um es einfach so zu beenden!
: muß ich noch
hinzufügen, dass ich mit Jagdspielen jedweder Art
mit meinem Hund Schiffbruch erlitten habe.
Aus einem einfachen Ballspiel heraus konnte es
passieren, dass sie mir daraus heraus losgestartet
ist, somit habe ich es dann gelassen! :
Ballspiele sind auch nicht wirklich anempfohlen, wenn es darum geht, den Hund vom Jagen abzuhalten. Der Hund ist nämlich, sobald er dem Ball hinterher startet, nicht mehr auf dich bezogen (Bindung!), sondern durch den Reiz des davonfliegenden Balles in seinem Jagdfieber eher motiviert und nach "außen" orientiert.
Daher wird eben zu ganz bestimmten "Jagdspielen" geraten, die da wären: Beute verstecken (Hund muss Nase einsetzen und suchen und hat Erfolg), dem Hund den Ball werfen, aber er darf erst losstarten, wenn er vorher mit dir Blickkontakt aufgenommen hat (du gibst die Jagd frei), Spuren verfolgen, die du zuerst gesehen hast und den Hund darauf aufmerksam machen kannst (ich habe eine Spur gefunden, jetzt gebe ich die Jagd frei) - geht ganz gut, wenn du das Wild vorher gesehen hast, ist aber schon weit weg, oder eben Mauselöcher (funktioniert super bei meinem Hund, der ganz verrückt nach Buddeln und Mäusen ist).
: Und ich muß sagen, dass es bei meinem Hund so ist,
dass eindeutig der Wildgeruch den Instinkt freisetzt
(Hasen, Fasane, Rehe), der leider viel interessanter
ist als ein Jagdspiel von meiner Seite (mit einer
Ball"fährte" wird es m. E. auch sehr problematisch).
Ich glaube, es wäre vermessen, zu behaupten, dass
man einem Hund das ersetzen kann, da kann er schon
sehr gut unterscheiden, es sei denn, es handelt sich
um einen Hund, der vormals keinerlei Möglichkeiten
gehabt hat, "echtem" Wild nachzustellen! :
Natürlich ist wirkliches Wild oder wirkliche Fährten primär interessanter für den Hund und nur hin und wieder ein Spielchen ausprobieren nutzt dann auch wenig. Aber man kann dem Hund das gemeinsame Jagderlebnis schmackhaft machen (was natürlich dem Hundeführer viel Zeit, Energie und Konzentration abverlangt), sodass er soviel Spass an den gemeinsamen Erlebnissen mit dir hat, dass das Jagen ohne dich nicht mehr so vorrangig ist. Und bis das soweit ist, vergehen nicht nur ein paar Wochen oder Monate, das kann schon viel länger dauern. Aber letztendlich zählt bei einem Problem, bei dem man gegen den Instinkt und den Trieb des Hundes nur schwer ankommt, doch auch der schrittweise (oder kleine) Erfolg.
Wenn du deinem Hund Alternativen anbietest, denkt er nicht dekadent menschlich und blickt verächtlich auf das Angebotene herab. Er kann mit Hilfe dieser Alternativen seinen Trieb soweit abreagieren, dass er zumindest in Teilaspekten befriedigt wird und somit nicht ständig abhauhen muss, um seinen Erfolgserlebnis zu haben!
:Obwohl
ich die Alternativen als Ersatzbeschäftigung
sicherlich für sinnvoll halte, aber meinen Hund
sicherlich nicht davon abgehalten hätte, was mir die
Erfahrung ja nun auch gezeigt hat! :
Hast du nicht in einem anderen Beitrag geschrieben, dass du vorallem mit deiner jungen Hündin sehr viel Erfolg damit hattest?
Man darf sich von Erziehungs- und Motivationsmethoden keine Wunder erwarten, denn schließlich ist es der Domestikation nicht gelungen, den Jagdtrieb völlig herauszuzüchten. Aber wenn man sich mit dem "Hundsein" beschäftig, ein wenig in ganz wunderbarer Kynoliteratur von ganz feinen Hundemenschen schmöckert (in Hundeforen findet man solche Infos eher nur lückenhaft bis gar nicht) und auch ein wenig oder mehr Energie in die ganze Mensch-Hund-Sache investiert, wird das Zusammenleben mit dem Hund um vieles leichter und spannender für beide.
Und bis jetzt wurde ja noch nichts anderes erfunden (ausser dass der Hund unter einem ferngesteuerten Stromreiz fast zusammenbricht), um den Hund zu einem Nicht-Jäger zu machen, oder?
Ich habe mich für die Methode SL und Jagdersatz entschieden und habe nur deswegen die Ausdauer (manchmal nervt es fürchterlich) weiterzumachen, weil ich immer wieder mit Erfolgserlebnissen belohnt werde! Und das ist gut so!
So long!
Christina
Viele Grüße
Bianca
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