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01.02.00 -- 
Thomas Luening
Re: Mein Hund zieht an der Leine
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»Am Tue, 1 Feb 2000 00:36:38 +0100 schrieb Lothar Schmidt : 
 
Ich stelle mir gerade vor, wie ein 7-jähriger Schuljunge beim Erledigen 
seiner Hausaufgaben (am Küchentisch) ganz versonnen mit seinen Stiften 
neben dem Heft auf der Tischplatte malt. 
Jetzt kriegt er kräftig dafür eins auf die Finger, ganz urplötzlich, ohne Vorwarnung. 
Und in dem Moment, wo er mich - zwischen Schmerzemfinden, Entsetzen,  
Erschrecken, Frust, etc.  - anschaut, lobe ich ihn, streichel ihn über den Hinterkopf... 
.....ist wohl nicht so gut....oder?....... 
 
 
Lothar, der Hund soll nicht ziehen, Du verplättest ihm einen Leinenruck und weisst 
dabei nicht das geringste über den Grund für das Ziehen. Du verbietest nicht  
das Ziehen, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit die Ursache (siehe Guido) 
Das bedeutet, daß Du 1001 mal das Ziehen für 1001 verschiedene Ursachen  
verbieten must.....und das solange, bis der Hund endlich so weit entmutigt ist,  
das er an der Leine überhaupt nicht mehr agiert. 
 
Für das  was Du eigentlich willst, also manierlich an der Leine laufen, ist in  
Deinem Leinenruck für den Hund keine Information enthalten. 
Danke, für den Hinweis. Wie ich schon oben sagte, der Leinenruck muß 
deshalb (mitunter ein ganzes Hundeleben lang) solange praktiziert werden, 
weil er für das 'Gewollte' keine Information enthält. Allein deshalb ist er 
für dieses Erziehungsziel entbehrlich. 
  
Ja genau, der Hund lernt, dem Schmerz zu vermeiden.  Er hat nicht  
gelernt was er eigentlich soll, sondern lediglich eine Strategie zur  
Vermeidung des Leinenrucks. Diese Strategie bedeutet 'Nichts-zu-tun'. 
Nichts-zu-tun bedeuete eben keine Fehler zu machen, keine Fehler 
bedeutet keinen Schmerz. Hunde tun immer das, was für sie von  
Vorteil ist. Ist es von Vorteil nichts zu tun, werden sie auch nichts mehr  
tun.  
 
Genau dieser Sachverhalt ist im Tierschutzgesetz beschrieben - wenn also  
ein Tier durch aversive Reize dauerhaft in seiner Bewegung eingeschränkt  
wird bzw. dauerhaft durch die Angst vor diesen aversiven Reizen eingeschränkt 
ist.  
 
mfg 
Thomas 
 
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