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27.01.00 -- 
Peter
Re: Mein Hund zieht an der Leine
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Hallo Stephanie, 
hatte vor einem Jahr das gleiche Problem mit einem damals 6 Monaten alten 
Schäfer ( Jack ) aus einm Tierheim 
 
bzgl. Halti, Würger und Stachelhalsband: 
 
Zwei Dinge sind IMHO wichtig: 
 
1. Du mußt ganz klar eine Strafe herausarbeiten, die er als solche erkennt. 
 
Bei meinem Jack hat es wunderbar mit dem Würger funktioniert. Diese kannst 
Du dann auch später bei andern Lektionen einsetzen ( bei Fuß, sitz, nicht 
über die Straße laufen, keine Jogger jagen etc. ). Dies ist der große 
Vorteil vom Würger. 
Stachel mag ich grundsätzlich nicht ( hab ich aber zugegeben auch schon 
ausprobiert - zum Fahrrad fahren lernen). 
Halti ist mir zu umständlich, sieht aus wie ein Maulkorb und ist nicht so 
leicht 
anzuwenden wie ein normaler Würger. ( Gerade wenn man es braucht, weil eine 
Katze auf der anderen Straßenseite sitzt ist es garantiert nicht angelegt, 
das Würgehalsband jedoch schon ). 
 
2. Du mußt erreichen, daß Dir Dein Hund zumindest ein bischen Aufmerksamkeit 
 
beim Ausgehen schenkt. 
Das macht ihn erreichbar für evtl. notwendige Rufzeichen bei Katzen, Joggern 
und Fahrradfahrern und Deine Spaziergänge sind wesentlich streßfreier. 
 
 
Bei mir hat folgende geklappt: 
 
stachelloses Würgehalsband und lange Leine besorgen. 
Beim Ausgehen: 
kein Dauerziehen zulassen, sondern jedesmal, wenn er anfängt zu ziehen mit 
einem kräftigen ( !! ) Ruck die Leine anziehen und sofort wieder entspannen. 
( Ganz klar die Strafe=Zug mit Würgen herausarbeiten, sonst glaubt er 
 
Ausgehen mit Leine = dauerwürgen = normal ). 
Üben auf der Wiese: 
Mitten auf eine Wiese stellen, Hund an die lange Leine und laufen lassen. 
Kommt er an den Punkt, daß die Leine spannt kurzer kräftiger Ruck, sich um 
180 Grad drehen und genau in die entgegengesetzte Richtung gehen. Er wird 
dabei bemüht sein die neue Richtung zu erkennen um Dir evtl 
vorrauszulaufen. Dann wieder abwarten bis die Leine auf Zug ist und gleiche 
Übung nochmal. 
Wenn er sich dabei in der Leine verfangen sollte, so ist das sein Problem 
und nicht Deins ( einfach ignorieren ). 
Wenn er sich überschlägt ( mag von einigen Hundbesitzern kontrovers 
diskutiert werden ) find das nicht weiter schlimm, lieber ein paar mal 
überschlagen, als ein mal vom Auto überfahren werden. 
Das konsequent solange, bis es dem Hund zu blöd wird ( und nicht Dir !! ). 
Wenn er anfängt Dich zu beobachten um zu sehen wohin Du als nächstes 
hingehst, hast Du schon fast gewonnen. 
Plötzlich fängt er an neben Dir oder hinter Dir zu laufen, weil es da am 
wenigsten Probleme für ihn gibt. 
Beim Spazierengehen nicht den Hund die Richtung bestimmen lassen ( Hund 
vorraus, Du hinterher ). 
Eine Zeit lang konsequent an Wegkreuzungen eine andere Richtung einschlagen 
als der Hund. 
Er lernt dadurch, sich auf Dich einzustellen und nicht umgekehrt. 
Wenn Dir Dein Hund beim Ausgehen einen Teil seiner Aufmerksamkeit schenkt 
( weil er darauf achten muß wohin Du als nächstes hingehst ) kannst Du ihm 
 
Rufzeichen ( wie z.B. 'hierbleiben') beibringen: 
Kurz vor dem strafenden Ruck 'hierbleiben' rufen, unterläßt er das ziehen, 
dann Belohnung, zieht er trotzdem dann kurzer kräftiger Ruck. 
Sich nicht angewöhnen dabei zu schreien, sondern am Anfang kräftig ausrufen, 
wenn er das Wort kapiert hat im normalen Tonfall sprechen ( fördert seine 
Konzentration). 
 
Ach ja nochwas: 
Keine dieser Leinen mit Abspulautomatik ( diese komischen Rollen mit langer 
Leine ) verwenden, damit kannst Du Ihm das Ziehen so richtig beibringen. 
 
Viel Erfolg 
 
Peter 
 
 
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