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16.12.99 -- 
Lothar Schmidt
Re: Jagdtrieb - eine Frage der Unterordnung?
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Ellen Ziemer-Sonnenberg «ZiSoBe@knuut.de» schrieb in im Newsbeitrag: 
837qk9$2k5$1@newsread.do.de.uu.net... 
Also ich würde schon sagen, das man den Jagdtrieb über die Unterordnung 
minimieren kann. Alle Triebe des Hundes sind unterschiedlich stark 
ausgeprägt. Es gibt Hunde mit einem sehr starkem Jagdtrieb und Hunde mit 
einem weniger starken Jagdtrieb. Genauso ist es mit dem Beutetrieb, 
Freßtrieb, Spieltrieb oder dem Sexualtrieb. 
 
Würde ich einem Hund mit einem starken Jagdtrieb und geringen Beute- und 
Spieltrieb einen Ball vor die Nase halten, wenn er doch einem flüchtenden 
Hase hinterherhetzen könnte, hätte ich mit dem Ball wohl sehr geringe 
Chancen. 
 
Mit anderen Worten müßte der Trieb mit dem ich den Hund vom jagen abhalten 
möchte größer sein als der Jagdtrieb. 
Auch ist von großer Wichtigkeit wie lang der Hund dem Jagdtrieb ausgesetzt 
ist und mit welchen Sinnen der Hund die Beute wahrnimmt. 
 
Hat der Hund die Beute erst gerade mit den Augen wahrgenommen oder ist er 
schon voll am Hetzen. Hat der Hund gerade die Fluchtgeräusche über das Ohr 
wahrgenommen oder schreit die Beute schon vor Angst. 
 
Ich meine damit je geringer der Schlüsselreiz für den Jagdtrieb noch ist, 
umso effektiver kann man den Hund noch über die Unterordnung lenken. 
 
Da dies aber nicht immer möglich ist kann man auch den Jagdtrieb durch 
Meideverhalten reduzieren. 
 
Um dem Hund es nicht schwerer zu machen als es schon ist, müßte man jetzt 
dem Hund einen geringen Schlüsselreiz in Sachen Jagdtrieb geben. Dies könnte 
ein Blick auf ein Huhn sein das auf dem Bauernhof herumläuft. Oder ein Blick 
auf ein Wildschwein in einem Tierpark. Ich betone einen BLICK. Dies reicht 
schon aus um in dem Hund den Jagdtrieb zu wecken. Mit diesem einen Blick 
halte ich den Jagdtrieb noch sehr gering. Deshalb brauche ich auf der 
anderen Seite kein großes Negativerlebnis für den Hund. 
 
Jetzt könnte man je nach Reaktion des Hundes ein hartes NEIN oder einen 
Leinenruck geben. Danach muß die Beute aus dem Blickfeld des Hundes 
(wegdrehen). Dies kann man noch verstärken das man den Hund lobt wenn er die 
Beute nicht mehr wahrnehmen kann. Wichtig ist das der Hund die Beute beim 
loben durch keines seiner Sinne (Geruchssinn, Sehsinn, Hörsinn) wahrnimmt. 
Nach einer kurzen Zeit dreht der Hundeführer und Hund sich wieder der Beute 
zu. Sowie die Beute wieder ins Blickfeld des Hundes kommt, muß wieder ein 
scharfes NEIN oder Leinenruck her. 
 
Dies wird so oft wiederholt bis der Hund von sich aus nicht mehr in die 
Richtung schauen will. Der Hund meidet die Beute. 
 
Um dies noch weiter zu steigern könnte man jetzt hingehen und den 
Schlüsselreiz langsam weiter erhöhen. 
 
So könnte man den Jagdtrieb des Hundes reduzieren. 
 
Gruß Lothar 
 
 
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