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21.09.99 -- 
Ralf K. Buschner
Re: Dobermann-Schäfer
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Jutta Bechinger  wrote in «7s5k7c$kbh$1@news.nikoma.de»: 
 
SchH-Sport ist - wie der Name schon sagt - eine Sportart. Willst du   
jetzt Sportarten nach ihrer Notwendigkeit kategorisieren? 
Und wenn einem Agility oder Breitensport oder sowas nicht liegt? 
Der Hund wird mit seiner Schutzhunde-Sportausbildung um Meilen von dem   
entfernt sein, was man frueher, so vor 20 oder 30 Jahren unter einem   
Schutzhund verstanden hat oder Diensthundefuehrer z.B. bei der Polizei   
auch heute noch unter einem Schutzhund verstehen. 
Mir scheint, du hast vom Schutzhundesport ein voellig falsches Bild. 
Das, was noch heute fuer den Laien sich darstellt als : 
'Mann greift an, Hund beisst Mann und hindert ihn an der Flucht' oder 
'Mann flieht, Hund saust hin und hindert ihn an der Flucht' 
beruht auf voellig anderen Mechanismen als da z.B. waere: 
Beissarm ist Spielbeute, Hund hat das gelernt, dass er, wenn er nur   
kraeftig am Aermel zerrt, diesen dann auch bekommt. 
Sehr oft ist zu beobachten, dass der Hund mit dem Aermel dann wieder zum   
Helfer hinlaeuft, ihn wieder zum Spiel auffordert. 
Das haettest du bei oben erwaehnten, frueher ueber den Wehrtrieb   
ausgebildeten Hunden nicht gefunden. 
Probiere mal, einen heutigen Sport-Schutzhund auf einen Mann ohne   
Beissaermel zu schicken, dann weisst du, wie 'gefaehrlich' unsere   
Sporthunde sind. 
Nein. Wenn der unausgebildete Hund in hoher Trieblage ist, wird er   
weitaus schlechter auf dein Aus reagieren, als wenn er 'in Ruhe' ist. 
Unsere Hunde jedoch wissen: Helfer stellt die 'Kampfhandlungen' ein, nun   
kommt das Aus, Hund laest ab und beobachtet, und hat dann naemlich   
wieder die Moeglichkeit, bei erneuter Bewegung des Helfers nochmal   
zuzupacken (lustvoll!) 
Unterordnung ist die Krone des Schutzdienstes. Hinsausen und beissen,   
das kann jeder Hund, wenn man ihm gezeigt hat, wieviel Spass das macht. 
Erst der Hund, der trotz hoher Trieblage sauber arbeitet, ist ein   
wirklicher Schutzhund. 
Solange Hundefuehrer unsicher ist, ist eine 'gute Grundausbildung' aber   
nicht von Erfolg gekroent. Erweist sich immer wieder. Wir haben auf dem   
Platz auch mehrere solcher etwas 'irritierter' Hundefuehrerinnen, die   
sich von ihren Hunden auf der Nase herumtanzen liessen, und das trotz   
'Grundausbildung' fuer den Hund. 
Erst als diese gelernt hatten, dass es wirklich an ihnen ist, ihren   
Hunden zu sagen, wo es langgeht, erst dann waren die Hunde auch bereit,   
das ihre zu tun. 
cu, Ralf 
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