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27.02.00 -- Cora

Re: Windhundspielplatz














In article «893j5q$1viau$1@fu-berlin.de», 'Yvonne Heichel' «Yvonne.Heichel@munich.netsurf.de» wrote: Hallo Yvonne, Welche Entwicklung hast Du denn bei den Afghanen seit der Jahrhunderwende 1899/1900 gesehen oder beobachtet? Schau bitte einmal in eines Deiner Windhundbücher, ich hoffe Du findest dann den Afghanenrüden 'Zardin', der Hund, nach dem der erste Afghanen-Standard überhaupt erstellt wurde. Wenn Du dieses (Fellmonster) Zardin als 'dezent behaart' bezeichnest, dann weiß ich nicht, was Dir heutzutage so an 'Fellmonstern' über den Weg läuft, die dürften dann überhaupt nicht mehr aus den Augen sehen. Aber ich nehme an, Du kennst nur das Bild von der Afghanenhündin 'Shahzada' (gest. 1901), die wirklich dezent behaart war. Dazu ist ebensfalls jedem Afghanen-Buch zu entnehmen, 'daß es zwei Schläge in Afghanistan gab. Der eine Hund lebte in den Bergen, er wurde für die Hetze auf Steinwild eingesetzt. Er war kleiner, gedrungener und stärker behaart, als der in den südlichen Steppen und Hochflächen beheimatete andere Hund. Dieser war hochläufiger, leichter und, dem Klima angepaßt, weniger behaart.' Unser erster FCI Standard wurde jedoch im Jahre 1912 nach dem _üppigst_ behaarten Bergafghanen 'Zardin' (erstmals ausgestellt 1907 in London) erstellt. Was die Behaarung betrifft siehe bitte vor! Kenne ich als Windhundbesitzer. Hier wurde eine Meinung einer anderen Meinung gegenüberstellt (Pro und Kontra). Stellt für mich aber keine statitisch verwertbare Größe dar. Ich kann Dir auch die Meinung von meinem TA sagen. Der hat während seiner Studienzeit Salukis gezüchtet und war mit seinen Hunden immer auf der Rennbahn. Jetzt meine Frage: Was verstehst Du unter 'artgerechter Haltung eines Hetzhundes?' Ich will jetzt wirklich nicht sarkastisch sein, aber hat Dein Hund Dir das erzählt? Und wenn ja, woher weiß Dein Hund das, wenn Du offenbar nie mit ihm auf einer Rennbahn warst? O.k. Yvonne.
Der Windhund (mir gefällt die englische Bezeichnung 'Sighthound' ja besser, weil sie bezeichnender ist) ist ein Hetzhund (im Gegensatz zu Hütehunden, Schutzhunden etc.) Dem wirst ja auch Du wohl schlecht widersprechen können. Oder? Aus der Bezeichnung 'Hetzhund' leiten wir alle - auch ich - ab, daß er - folgt er seinem Trieb - hetzt. Also entspricht es dem 'Wesen und Charakter' des 'Hetzhundes' zu hetzen. Ziel einer Zucht (im Gegensatz einer Vermehrung) ist es, 'wesensfeste' Rassevertreter zu züchten. Der Begriff 'wesensfest' ist nun nicht etwas was Du und ich diskutieren oder interpretieren müssen bzw. können, sondern er ist als 'kynologischer Begriff' folgendermaßen festgelegt: Wesensfest ist ein Hund, wenn seine Verhaltensweisen fest verankert sind, der Hund also auf identische Reize identisches Verhalten zeigt. Daraus resultieren auch meine Zweifel, daß Dein (Hetzhund) Deerhound auf einen (beinahe) identischen Reiz (echter Hase gegen Hasenattrappe) _kein identisches_ Verhalten zeigt. Also meine ich: Ist er wirklich _hasenscharf_, läßt er sich von Dir nicht mehr abrufen. Auf der Coursingbahn folgt er dann nicht mehr einem 'starken angeborenen Hetztrieb', sondern er 'fängt dann vielleicht halt Stöckchen', das tun ja auch andere Hunde, ohne einen Hetztrieb zu haben. Siehe dazu 'Windhunde' Zwahlen/Maerki, 1978 'Der Hetztrieb ist bei den einzelnen Windhundrassen unterschiedlich ausgeprägt. etc. Immerhin darf wohl gesagt werden, daß der Irish Wolfhound und der Deerhound den ursprünglich auch für sie typischen Hetztrieb nicht mehr so ausgeprägt aufweisen wie etwa der Barsoi oder der Greyhound. ....'
Etwas leichtsinnig dahingeplaudert Yvonne. Hast Du schon einmal einen bedauernswerten, ungepflegten und daher verfilzten und unter dem Filz wunden Afghanen wieder hinkriegen müssen? Ich weiß schon, jetzt kommt wieder das alte Argument 'in der Natur werden die Hunde auch nicht gebadet'. In der Natur, dort wo Hunde wild leben, gibt es aber auch keinen Autoabgase und andere miese Luftrückstände. Aber baden tun diese Hunde schon, im Sommer im Wasser und im Winter reinigen Sie ihr Fell im Schnee. Diese Tiere 'riechen' aber auch nicht 3 km gegen den Wind 'nach Hund', wie die meisten Leute meinen, sondern 'bestenfalls' nach Kot vom Wild (Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema!) ....und es soll ja Leute geben (natürlich nicht unsere
Nicole) die so viele Identitäten haben, daß sie sich jederzeit zu ihren Postings dann selbst zustimmende Postings senden können. Mit etwas feinen Antennen erkennt man sie aber dann u. a. auch an dem ihnen eigenen Stil. Gut gemeint, ist nicht immer gut getan! Betrachters Risiko o. k. 'Erst-Afghanen-Besitzer-Risiko' nein. Der Wurfbruder meines Afghanen, ein 2 1/2 jähriger Afghanenrüde ist vor jetzt rd. 6 oder 7 Wochen vom Auto überrollt und getötet worden. Diesen Erst-Afghanen-Besitzern' hat man auch erfolgreich eingeredet, daß jeder Hund erziehbar und zum absolutem Gehorsam zu bringen ist.(Na ja, so gesehen haben diese Leute ja recht? Es soll ja im Zirkus auch Löwen und Tiger geben, die durch brennende Reifen springen. Ganz sicher sind das 'wesensfeste' Vertreter ihrer Rasse bzw. Art, weil sie den Dompteur nicht fressen! Siehe 'wesensfest'.) Nach dem Tod des Afghanen die Reaktion der Besitzer? Anruf beim Züchter, wir wollen sofort wieder einen jungen Afghanen. Reaktion vom Züchter: Die kriegen von mir keinen mehr! Das Risiko liegt nämlich nicht beim Betrachter, sondern beim Hund! Ja, meine ich wirklich, weil zumindest der Afghane noch einer der am wenigsten 'verzüchteten' Hunderassen ist (Afghanen gibts ja auch erst seit rd. 100 Jahren in Europa, obwohl sie eine der ältesten Hunderasse sein sollen). Was ich allerdings wirklich aufrichtig bedaure (mit Wut im Bauch) ist, daß sich in den letzten 10 Jahren die Zucht dahingehend entwickelt, daß nicht mehr 'der Afghane' als schöner Leistungshund, sondern 'der Ausstellungsafghane' oder der 'Rennafghane' gezüchtet wird. Und damit wären wir wieder am Anfang der Diskussion 'was ist wesensfest'. Da muß ich aber doch noch mal einhaken. Es steht zwar ja auch in den Windhundbüchern (eine von mehreren _Thesen_, daß 'windhundartige' vom Goldschakal abstammen), aber ich will diesmal nicht die von Dir 'geschmähten' weil vielleicht voreingenommenen DWZRV-Funktionäre bemühen, sondern nehmen wir diesmal den Verhaltensforscher und Nobelpreisträger (und Hundezüchter) Konrad Lorenz in seinem Buch 'So kam der Mensch auf den Hund', aus dem Jahre 1975. Da ist doch glatt auf Seite 17 ff folgendes zu lesen: Ganz sicher aber ist der Stammvater unserer meisten Haushunde nicht der nordische Wolf, wie früher ganz allgemein angenommen wurde. Es gibt nämlich einige wenige Hunderassen, die , wenn nicht ausschließlich, so doch zum größten Teil wolfsblütig sind. Die aber liefern gerade durch ihre Eigenart den Beweis, daß jene nicht vom nordischen Wolfe abstammen. Diese, nicht nur äußerlich, sondern wirklich wolfsähnlichen Hunderassen - Eskimo- und Indianerhunde, Samojeden, russische Laikas, Chow-Chows und einige andere - entstammen sämtliche dem hohen Norden. Keiner von ihnen ist ganz rein lupusblütig: es ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß die weiter und weiter nach Norden vordringenden Menschen bereits domestizierte, schakalblütige Hunde mit sich geführt haben, aus denen dann durch ständig wiederholte Einkreuzung von Wolfsblut die genannten Rassen hervorgegangen sind. ...... Nächstes Kapitel 'Wurzeln der Herrentreue' (..Gehorsam...) Die Anhänglichkeit eines Hundes ....etc. Diese zweite Wurzel ist bei allen wolfsblütigen Hunden stärker als bei den Schakal-Abkömmlingen, da im Leben des Wolfes der Zusammenhalt des Rudels eine bedeutend größere Rolle spielt. Auch bis bald Cora * Sent from AltaVista http://www.altavista.com Where you can also find related Web Pages, Images, Audios, Videos, News, and Shopping. Smart is Beautiful
Thema: Re: Windhundspielplatz


 
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