RE: Was tun, wenn unser Hund jemanden (aus Angst) anknurrt???

Hi Anke,

genau dieses Bellen aus Angst haben wir mit Kid auch zuletzt erlebt. Folgende Situation: Vor einigen Wochen regnete es stark. Mein Mann und ich gingen mit Kid vormittags, es war ein Sonntag, Gassi. Mit Bällchen. Wir gingen am Ufer eines kleinen Bächleins entlang. Der Regen rauschte vom Himmel, der kleine Bach plätscherte munter vor sich hin, mein Mann war mal wieder 5 Meter vor mir und ich warf dem Kid tapfer seinen Ball. Gegen den Regen hatten wir Kappen an und darüber noch Kapuzen (wir sind beide Brillenträger, damit wir noch was sehen konnten...)

Gerade lobe ich lauthals meinen Hund, weil er seinen Ball so toll gefunden hatte, da springt auf einmal etwas an mir vorbei, ich dachte es sei ein Reh oder so. Ich erschrecke mich natürlich zu Tode, weil dieses Etwas mich auch noch berührte. Es war ein Jogger, weiblich, mit Kopfhörern um und lauter Musik. Da ich jedoch kurz aufgeschrien hatte, kam natürlich sofort mein Hütehund an, bellte kurz und sprang an der Frau hoch. Mehr passierte nicht, doch sie hatte einen Kratzer am Bein. Ich entschuldigte mich wortreich und versuchte zu erklären, dass mein Hund nur so reagiert habe, weil er sich erschrocken hätte usw. Sie kam praktisch hinter uns aus dem Gebüsch gesprungen und wir hatten keine Chance, sie vorher zu entdecken!
Sie schaute erst etwas böse und rannte dann weiter. Kid hatte ich ins Platz gelegt, er sagte auch nichts mehr.
Da hatte ich auch Angst, dass sie uns evtl. meldet und behauptet, unser Hund habe sie in gefahrdrohender Weise angesprungen usw.
Doch einige Tage später begegnete sie mir wieder. Zuerst wollte ich ausweichen, doch dann ging ich auf sie zu, sie lächelte und sagte, das sei ihr eine Lehre gewesen und sie würde niemals mehr von hinten lautlos auf Leute zulaufen, egal ob die einen Hund hätten oder nicht. Sie könnte verstehen, dass wir uns erschrocken haben und sie verstünde jetzt auch, dass der Hund gebellt habe. Während der ganzen Zeit lief Kid freundlich um sie herum bzw. beachtet sie nicht. Da fiel mir ein Stein vom Herzen.
Also das Beste ist, nicht ausweichen und solche Situationen suchen. Der Hund merkt dann schon, dass alles in Ordnung ist.
Ich gehe mit ihm extra an Leuten vorbei, habe immer seinen Ball in der Hand zum Ablenken bzw. nehme ihn vorbeugend an die Leine, wenn wir uns direkt begegnen oder es sind Leute mit kleinen Kindern. Speziell vor "gefährlichen und unübersichtlichen" Kurven lasse ich ihn seither immer Fuß gehen, weil man nie weiß, was um die Ecke kommt. Im Rücken habe ich natürlich keine Augen, doch diese Situation war ja nun auch nicht alltäglich.

Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller!

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