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26.07.01 -- Tiernarr

RE: An alle Hundeerfahrenen














Hallo Ayse,

wenn Du selber schon eher dazu tendierst, doch keinen Hund zu nehmen oder auch nur die geringsten Zweifel hast, dann höre auf Dein Gefühl. Denn wenn Du trotz Berufstätigkeit einen Hund nehmen möchtest, mußt Du davon auch zu 100 % überzeugt und Dir von vornherein darüber im klaren sein, wirklich ALLES zu tun, damit es klappt. Wenn Du selber schon gewisse Zweifel hast, höre auf Deinen Bauch. Außerdem steht ja bei Euch der Umzug an, das wäre momentan sowieso etwas unpassend. Zieht doch erst mal in Ruhe in die neue Wohnung um (ist dort dann auch Hundehaltung erlaubt, denn das ist oft ein Problem?) und dann kannst Du ja nochmal in Ruhe darüber nachdenken. Da bei den 8 Stunden der Anfahrtsweg zur Arbeit schon mitgerechnet ist, bestens! Ich halte es wirklich nicht für zu lange, einen Hund daran zu gewöhnen, an drei Tagen für jeweils 8 Stunden alleine zu Hause zu bleiben. Was Claudia da sagt, daß der Hund auch krank werden kann, ist seeehr wichtig und überhaupt nicht zu pessimistisch gedacht. Du wirst in den seltensten Fällen einen Hund haben, der die vielleicht 15 Jahre seines Lebens nur gesund ist. Meine Molli hatte auch schon drei Bandscheibenvorfälle, glaub mir, das war keine einfache Zeit, die ersten beiden Bandscheibenvorfälle war sie beide Male ca. 2 Wochen krank, beim dritten zog sich das bestimmt so über ca. 3 Monate hin und es ging um Leben und Tod.
Meine Arbeitgeber (die eh schon immer den Kopf schütteln, wenn ich wegen dem Hund ein größeres Trara mache, als so manch anderer bei dem eigenen Kind) wurden da schon arg "strapaziert". Da muß man wirklich einen sehr verständnisvollen tierlieben Chef haben, wenn man von heute auf morgen erst mal für zwei Wochen Urlaub braucht oder ständig früher gehen muß, weil man dauernd zum Tierarzt rennen muß, in der Arbeit überhaupt nicht bei der Sache ist etc. Ich habe da wirklich immer die Kündigung riskiert, denn das ist mir mein Hund wert und ich würde es jederzeit auch wieder so machen (und mein Hund wird ja nicht jünger, wer weiß, was da im Alter noch so alles auf einen zukommt). Was ich auch noch vergessen habe zu sagen: Wenn Ihr Euch einen Hund holt, solltet Ihr mindestens die ersten drei Wochen Urlaub nehmen und ihn dann vom ersten Tage an langsam an das Alleinsein gewöhnen (erst 1 Minute, dann 2, dann 5 etc.). Auch muß man bedenken, wer mit dem Hund raus geht, wenn man selber krank wird. Und da es leider keine Garantie dafür gibt, daß der Hund wirklich gut mit dem Alleinsein zurechtkommt (wie gesagt, es gibt da die Sensibelchen), was ist dann? Wird er dann wieder abgeschoben und es wird mit dem nächsten "versucht". Das darf auf keinen Fall sein. Ich habe mir vor der Anschaffung auch darüber Gedanken gemacht, was ist, wenn der Hund doch nicht so brav alleine daheim sein wird, wie ich mir das vorstelle. Jedenfalls hätte ich ihn nicht wieder hergegeben, sondern dann meine Arbeitsstelle gekündigt und mir einen Job gesucht, wo ich ihn hätte mitnehmen können. Auch hätte ich mittlerweile bestimmt schon "Karriere" machen können, aber bei meinen ungewöhnlichen Arbeitszeitwünschen und gleich beim Vorstellungsgespräch immer betonen, daß es überhaupt nicht in Frage kommt, daß ich Überstunden mache, wird es mit der Karriere nichts. Da verdiene ich lieber ein paar Mark weniger und gönne mir dafür den Luxus und den positiven Streß, einen Hund an meiner Seite haben zu dürfen. Noch ein pessimistischer Gedanke, aber auch an so etwas muß man denken: Was wäre mit dem Hund, wenn Ihr, Du und Dein Freund, Euch trennen würdet?

Also, frohes Weitergrübeln! Jedenfalls finde ich es ganz toll, daß Du Dir nicht unüberlegt einen Hund nimmst, sondern Dir eingehend Gedanken machst!

Andrea und Molli
Thema: An alle Hundeerfahrenen


 
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