Hunde.com Startseite Das neue Hundeforum - jetzt anmelden!
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




27.04.01 -- Melina

RE: Wie kann ich nur den Moment der Einschläferung meines Hundes verkraften?














Hallo Niko,
ich kenne deine Gefühle. Wir haben das vor zwei Jahren auch durchgemacht.
Ich wohne schon seit meiner Kindheit bei meinen Großeltern und wir haben Asta damals mit 2 Jahren aus dem Tierheim geholt. Vor drei Jahren ist mein Opa plötzlich verstorben, das war für uns alle sehr schrecklich. Asta war zu diesem Zeitpunkt schon fast 16 Jahr alt. Kurze Zeit später fing es an, er bekam mit den Knochen Probleme und konnte nicht mehr als 2-3 Streppenstufen laufen. Sein Zustand verschlechterte sich schnell. Er konnte auch nicht mehr das Bein heben um sein Geschäft zu verrichten. Ca. ein Jahr lang haben wir es hinausgeschoben und eine ganze Zeit lang ging es ihm auch dank Aufbauspritzen besser. Aber es wurde natürlich wieder
schlimmer. Als er dann am Schluß nicht mal mehr die 3 Treppenstufen zur Eingangstür hochkam und sich beim großen Geschäft nicht mehr auf den Beiden halten konnte, haben wir uns dann schweren Herzens entschieden den letzen Schritt zu tun. Wir waren beim Tierarzt (es war abends, nach der Sprechstunde) aber ich konnte nicht mit reingehen, ich habe im Vorraum gewartet und mir die Augen ausgeheult. Mein Mann ist bei ihm geblieben. Danach haben wir ihn mit nach Hause genommen u. im Garten begraben.
Er ist jetzt das dritte Tier für den ich so eine Entscheidung treffen musste. Das schlimmste für mich ist, die Entscheidung überhaupt und die Zeit davor in der man sich fragt: soll man jetzt schon, oder kann mann doch nicht noch ein bisschen warten. Man hat immer die Hoffnung, dass das Tier noch ein paar schöne Tage verleben kann.
Danach fühlte ich mich immer ein bisschen erleichert, obwohl ich wegen dieser Erleichterung auch ein schlechtes Gewissen hatte. Aber es war endlich vorbei u. ich brauchte nicht mehr ständig darüber nachzudenken was ich jetzt machen soll. Ich konnte in Ruhe um meine Tiere trauern. Das die Entscheidung richtig war, war mir im Nachhinein immer klar, da alle 3 sehr krank waren und sie nur noch gelitten hätten.
Du schreibst, das der Tierarzt sagt, er hat noch jetzt noch keine Schmerzen. Ich denke solange du merkst das er noch keine Schmerzen hat u. auch noch Freude am Leben, würde ich den Schritt noch ein bisschen hinauszögern. So hast du Zeit, noch ein paar schöne Tage mit ihm zu verleben und richtig von ihm Abschied zu nehmen. Die Zeit davor ist die schlimmste, danach kannst du in Ruhe trauern.
Uns hat immer geholfen, dass wir baldmöglichst wieder ein neues Tier zu uns genommen haben. Das hilft, du kannst dich um den neuen Mitbewohner kümmern und so ist die Trauer leichter zu ertragen. Das ist auch kein Verrat an seinem Vorgänger.
Ich wünsch dir viel Glück.
Melanie
Thema: Wie kann ich nur den Moment der Einschläferung meines Hundes verkraften?


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck