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12.04.01 -- Sören

RE: Was spricht für Hundesport? / Schutzhundesport an Tanja














Hi Tanja,

da hast Du mich ja ertappt. Gut das Du mich im Chat nochmals darauf hingewiesen hast, hätte den Link sonst glatt überlesen.

Trotzdem es sich bei dem Herrn Zimen um eine Prof. Dr. handelt, unterstelle ich ihm einen Denkfehler... zumindest ist das Problem meiner Meinung nicht so einfach, wie er sich das denkt.

Richtig ist, das die Schäferhunde, Rottweiler, Dobis, etc. (also die meisten der Gebrauchshunderassen) eine Überprüfung der Gebrauchshundefähigkeiten zur zuchtzulassung benötigen. Das heißt also, das zumindest die grundlegende Fähigeit zum Schutzhund vorhanden sein muß. Das hat den Grund, das die Gebrauchhundefähigkeit der Hunde gewährleistet bleiben muß. Dafür sind wir bisher auf die privaten Hundesportler angewiesen, denn bisher sind die meisten Zuchtprojekte der diensthundehaltenen Behörden kläglich gescheitert. Also halten wir mal fest: Gebrauchshundezucht ist nötig um die Gebrauchsfähigen Hunde (als Polizei, Zoll- und Grenzschutzhunde) zu erhalten. Denn bisher kommen ca. 95% dieser Hunde aus privaten Zuchten.

Fakt ist außerdem, das man für einen ausgebildeten Schutzhund bei einigen Versicherungsgesellschaften ermäßigte Tarife bekommt. Auch befreien einige Gemeinden diese Hunde zum Teil von der Hundesteuer (ich zahle für meinen Hund z. B. nur die Hälfte). Und glaube es oder nicht: das kommt daher, das mit den AUSGEBILDETEN Schutzhunden nur sehr wenig Zwischenfälle passieren.

Das Problem ist ganz klar ein anderes: Wenn sich Anfänger einen solchen Hund aus einer Leistungszucht kaufen. Gut, die meisten Leistungszüchter verkaufen nicht an Anfänger, aber unerfahrene / unbekannte Züchter oder Feld-Wald und Wiesenzüchter die "nur mal so" einen Wurf machen wollen, sind froh ihre Hunde los zu werden. und da kommt es dann schon vor, das Schäferhunde, Rottis, etc. aus einer Leistungszucht oder von leistungsstarken Elterntieren an Anfänger vermittelt werden. Und wer sich so einen Hund auf die Couch legt und ihn nicht besonders oder gar nicht auslastet, kann sich eine tickende Zeitbombe erziehen. Das ist aber nicht die Schuld der Schutzhundeausbildung an sich, sondern die der Zuchtselektion und der mangelnden Erfahrung der Hundekäufer.

Was also tun?? Wenn man den Schutzdiesnt verbietet hat sich die Gebrauchshundezucht in spätenstens 10 Jahren erledigt. Und eine eigene Zucht für die diensthundehaltenen Behörden aufzubauen ist momentan weder vom vorhanden Hundematerial noch aus finanzieller Sicht möglich. Ist das also der Preis, den wir zahlen wollen?? Verzicht auf die Gebrauchshundezucht??

Ich denke man sollte hier besser aufklären. Das hierbei natürlich die Rassehundzuchtverbände gefragt sind ist klar. Ein Schäferhund ist eben kein Komissar Rex und ein Dobermann ist nicht unbedingt ein Anfängerhund. diese Hunde haben ein gewisses Potential, das man nutzen und auslasten sollte. Macht man das, hat man liebe und ausgeglichene Familienhunde, verträglich, ruhig und gut sozialisiert. Leiden diese Hunde an ständiger Unterforderung, sind die Probleme vorprogrammiert.

Aber das Prblem der beißenden Schäferhunde auf den Schutzdienst zu schieben ist verkehrt und zu einseitig, denn erwiesenermaßen sind die ausgebildeten Schutzhunde in der Regel die unauffälligsten Alltagshunde.

Viele Grüße

Sören
Thema: Was spricht für Hundesport?


 
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