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27.02.01 -- Volker B.

RE: Erkläre mir mal einer die Hunde(männer)














Hallo, Sandra!

Was schon in einer früheren Antwort in einem Satz angedeutet wurde ist ein grundlegender Aspekt dieses Problems: Hunde bekommen auch durch die Leine Anspannung und Respekt gegenüber Passanten (mit Hund) von Ihrem Halter vermittelt (Leine als verlängerter Arm, oder Telefonleitung). Die Leine wird ja in Erwartung des Unheils meist gestrafft, dem eigenen Hund damit »Achtung! Höchste Aufmerksamkeit!« vermittelt. Das natürliche Gebärdenverhalten zur Klärung der Rangfragen zwischen Hunden wird durch die Leine außerdem gestört. Der eigene Hund versucht sich also so in Spannung versetzt durch Aggressionssignale Respekt zu verschaffen.

Marys Beispiel davon, wie unterschiedlich sich Monty bei ihr und ihrem Mann verhält ist wahrscheinlich ein perfektes Beispiel für diese Interaktion und - letztlich - Fehlprägung. Mary hat die von jugendlichem Übermut genährten Ausbrüche von Monty, als er mit dem Pöbeln anfing, vermutlich als schwierig angesehen, Sorge davor entwickelt, und signalisiert wohl ablehnende Anspannung, wenn ein fremder Rüde naht.

Ihr Mann wird vermutlich souveräner und gleichgültiger in diesen Situationen sein und Monty damit nicht in den selben Zustand versetzen. Auch wenn Mary inzwischen allerlei versucht um die unerwünschte Reaktion von Monty zu ändern bleibt die verfestigte Verknüpfung für Monty erstmal wirksam:

Rüde naht; Frauchen wird angespannt (schwitzt, verändert die Bewegung oder Atmung ...); Leine strafft sich; Gefahr wird wahrgenommen; Gegner wird präventiv verbellt.

Da es sich nach meiner Ansicht nur um eine Fehlverknüpfung handelt solltest Du Dich nicht mit dem Zustand abfinden müssen. Das kannst Du ändern. Der aus meiner Sicht erfolgversprechendste Weg ist einmal von Dir aus den anderen Hund WIRKLICH zu ignorieren und gleichzeitig Deinen Hund in eine Übungs- oder Spielphase zu bringen, in der er Dir volle Aufmerksamkeit widmen sollte. Um eine Chance zu bekommen ohne hartes Einwirken agieren zu können solltest Du diese Ablenkung zuerst dann beginnen, wenn sich Dein Hund auf den anderen zu fixieren beginnt, also in noch großem Abstand. So etwas geht sicher in einem Park oder Auslaufgebiet, wo viele Hunde sind, recht gut. Dort kannst Du den anderen Hunden dann, wenn Dein Hund die Übung oder das Spiel annimmt so weit ausweichen, daß die Ablenkung durch den Gegner nicht so übermächtig wird, daß Dein Hund die nicht überwinden kann.

Viel Erfolg!


Gruß, Volker B.
Thema: Erkläre mir mal einer die Hunde(männer)


 
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