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02.02.01 -- Petra Haus

RE: Hundemachtkämpfe














Hallo Mary,

wenn ein fremder Hund an der Leine kommt, versuche ich, Kid auch an die Leine zu nehmen. Meistens schaut er dann erst recht interessiert, so nach dem Motto "was ist an dem dran, dass ich nicht hindarf?" Besser ist es, wenn ich zu ihm sage: "Da kommt ein Hund mit Leine, der darf nicht spielen, mach einen Bogen!" Den Bogen macht er dann wirklich und schnuppert nur hinterher ... Das macht er auch von ganz alleine, wenn Hunde kommen, von denen er annimmt, sie seien größer, stärker, mächtiger, was weiß ich. Kid ist ja auch so ein Spätentwickler (soll mit 3 - 4 Jahren erst fertig sein!!) und macht heute noch manchmal auf "Großwelpe", so dass die anderen total überrascht sind über den Clown. Er rennt immer noch (zum Glück seltener) mit Bocksprüngen auf den anderen Hund zu, macht eine Vollbremsung und bellt manchmal auch noch. Wer ihn kennt, weiß, dass er das von Anfang an so machte und lacht, doch mittlerweile ist er ca. 65 cm hoch und was mit 8 Wochen putzig wirkte, kann jetzt einen Neuling ängstigen. Also sage ich zu ihm immer: "Sei gaaaanz liiiieb und voooorsichtig usw" und das hilft zum Glück. Bei Welpen oder bei Minihunden ist er auch sehr vorsichtig, er legt sich auch nie mit Kleinhunden an, egal ob die "anfangen".
Bei Hunden seines Alters und seiner Größe muss ich aufpassen. Falls er beginnt mit der allseits bekannten Zeremonie von wegen steife Schritte und Schweif steil in die Höhe, heißt es Obacht geben. Leider hat er ja so lange Haare, dass ich nicht erkennen kann, ob er eine Bürste stellt! Nur an der Ohrstellung kann ich es "erahnen". Dann kann ich noch die Spannung herausnehmen, indem ich ihn mittels Bällchen (er ist auf Bälle fixiert) weglocke oder ich laufe weg, hocke mich hin und tute so, als ob da was ganz Tolles sei. Außerdem habe ich festgestellt, dass die harmlosen Machtkämpfchen immer mit sehr viel Getöse einhergehen. Wildes Geschrei und Zähne, die zusammenschlagen usw. doch kein Haar wird gekrümmt.
Ganz anders bei echten Kämpfen. Da sind sie still, knurren kaum und schon geht es zur Sache. Das hat er bisher nur 2 x erlebt (schlimm genug). Einmal griff ihn ein Dobi an, da hatte Kid Glück und der Dobi eine stark blutende Ohrspitze.
Weil dessen Frauchen nichts von allem bemerkte, versuchte ich alleine die beiden zu trennen. Mittels Wurfkette und Stimme. Was sollte ich auch alleine tun. Meiner hörte daraufhin zum Glück auf und der andere dann auch. Der Dobi hatte noch nicht einmal bemerkt, dass er am Ohr blutete.

Beim zweiten Mal hatte er nur geknurrt, als ein Neufi ihn bestieg, doch der akzeptierte das Knurren nicht und machte ihn zusammen mit einem Berner so richtig fertig. Beide auf ihn. Beide doppelt so alt. Da lag unser unerfahrener Wurm schreiend auf der Erde und, obwohl er sich ergeben hatte, hörten die beiden nicht auf.
Weil das andere Frauchen total überfordert war mit den 2 Hunden, warf ich in meiner Not meine Wurfkette in das Knäuel und rief "Aus!!" Einer der Hunde ließ zum Glück ab und Kid konnte sich dann befreien. Er kam zitternd zu mir. Na ja, TA, diverse Wunden (Rippen, Brust, Beine, Ohren etc., die bald verkrustet waren). Am schlimmsten hatte es ihn an einem Ohr erwischt. TA musste rasieren (Langhaar!!) und diese tiefe Wunde musste 14 Tage lang offengehalten werden, da direkt infiziert. Seitdem ist er sehr vorsichtig in Bezug auf fremde Rüden geworden und schaut erst mal, wen er vor sich hat. Seine Angst hat sich aber mittlerweile wieder gelegt und ein wenig Vorsicht hat ja noch keinem geschadet.

Mein Fazit aus solchen Erlebnissen: Ich versuche die Situation zu entschärfen, bevor sie eskaliert. Also ich warte nicht erst ab, bis es zum Kampf kommt (wenn das nicht so schnell geschieht, dass man nicht mehr eingreifen kann), sondern lenke meinen Hund ab. Und wenn er angeleint ist und der andere Hund nicht, mache ich immer ganz schnell die Leine ab, dass er sich wehren bzw. weglaufen kann.

Liebe Grüße von Petra und Kid dem Wäller!
Thema: Hundemachtkämpfe


 
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