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03.01.01 -- Alice

RE: Drei-Wochen-Kur von Aldington














Hallo,

Ich denke, daß die dwk. von Aldington besonders bei Hunden mit wirklichen Dominanzproblemen und für Menschen, die damit nicht gut umgehen können geeignet ist. Es gibt viele Menschen, die mit ihrem Hund nicht umgehen können, jedoch nur wenig Hunde mit wirklich starkem Dominanzverhalten. Wie Bianka geschrieben hat, kann ich mir vorstellen, daß für sensible und sehr anhängliche Hunde diese Kur absoluten Vertrauensverlust bewirken könnte.
Meine Hündin hatte massive Probleme allein zu bleiben. Es ist nur eine sehr schmale Grenze zwischen "den Menschen vereinnahmen" und "Trennungsangst" es sind sicherlich auch gewiße Dominanzansätze vorhanden, wenn ein Hund bestimmt, ob ich weg gehe oder nicht. allerdings muß ich herausfinden, ob der Hund unerwünschtes Verhalten, z. B. Zerstörungswut, zeigt, um seinem Ärger Luft zu machen oder ob er aus Stress und Angst zerstört. Genauso kann es mit allen anderen Sachen auch sein. Man kann denke ich mit Kanonen auf Spatzen schießen und man sollte sehr aufpassen, daß man das Vertrauen seines Hundes mit Ausprobieren nicht leichtfertig auf's Spiel setzt.
Für einen "harten Brocken", für den die Rangordnung nicht geklärt ist, da der Mensch sich als Rudelführer bisher völlig falsch verhalten hat, mag die dwk. genau richtig sein, allerdings kann sie bei einem unsicheren Hund sehr viel Schaden anrichten.

Ich hatte neulich die Gelegenheit eine Züchterin mit ihrem elfköpfigen Rudel zu beobachten. Sie behandelte die Hunde mit Liebe, Respekt, für meine Begriffe vermenschlichte sie sie sogar ein wenig. Die Hunde bekamen was vom Tisch und durften auf alle Sitzmöbel. Und trotzdem wäre jeder dankbar einen Hund aus diesem Rudel zu bekommen. Die Hunde waren in einem kleinen Wohnzimmer ruhig, ausgeglichen, einfach wahnsinnig angenehm für den Besucher. Die Rangfolge im Rudel war trotz der sanften und netten Behandlung absolut geklärt, sowohl zwischen den Hunden untereinander, wie auch in der Mensch-Hund-Beziehung. Häufig erlebte ich dagegen Züchter, bzw. menschen, die mit mehreren Hunden nach der alten Hundeplatzmethode umgingen. Diese Begegnungen waren für den außenstehenden sehr unangenehm, da man ständig das Gefühl hatte, eine unglaubliche Spannung und Widerwillen liegt in der Luft. Auch die Verhaltensweisen zwischen den Hunden waren problematisch, kein wunder, wenn der Rudelführer selbst sich falsch verhält.
Ich würde auf Hundeliteratur nicht verzichten wollen, da man durchaus bei gewißen Fragen viel dazu lernen kann. Man sollte jedoch mit einem Hund nicht anders als mit einem Menschen umgehen, d. h. mit genauso viel Respekt und Verständnis. Bevor man unerwünschtes Verhalten anprangert, sollte man sich fragen, wie es dazu kommt. Gerade bei Problemhunden kann man alles sehr schnell noch zusätzlich verschlimmern, indem man Dieses und Jenes ausprobiert.
Nicht jeder, der auf sein Gefühl vertraut, ist ein hoffnungsloser Romantiker und nicht jeder Hund, der zuerst durch die Tür geht ist dominant! :-)
Ein bißchen Herz und Gefühl ist unbedingt nötig, um nicht irgendwann das Gefühl zu haben im Kampf mit seinem Hund zu stehen.


Grüße
Alice

Thema: Drei-Wochen-Kur von Aldington


 
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