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Die Vorstellung von den Lebensbedingungen Eures Hundes sind vage. Entsprechend unspezifisch sind meine Ahnungen, was Euch helfen könnte.
Ich muß erst einmal erklären, daß ich kein Hundeexperte mit 100 Jahren Erfahrung bin sondern selbst vor 8 Wochen einen 2 Jahre und 8 Monate alten Briard-Rüden übernommen habe, der stöbert, also bei unseren gemeinsamen Ausflügen abhaut. Deswegen recherchiere ich derzeit in alle Richtungen, um hier Veränderungen erreichen zu können. Aus dem hierbei Gelernten ergeben sich meine Tipps an Euch.
Doch nun zu Eurem »Problemkind«: obwohl der Labrador eher als vergleichsweise anspruchloser Familienhund gilt muß jeder Hund, der sich unterordnen und bestimmte Regeln befolgen soll, von seinen Menschen gefordert werden. Das bedeutet, daß ihm Sport, Spiele und Übungen regelmäßig geboten werden müssen, wenn man bestimmtes Verhalten beim Hund durchsetzen möchte. Der Hund ordnet sich nämlich nur dann gerne unter, wenn sein Mensch für ihn ein Idol darstellt. Und daß er nicht mehr wegläuft wäre wohl eine auf Unterordnung basierende Verhaltensänderung.
Ein Hofhund, der zwar von all den vielen Leuten, die bei Euch ein- und ausgehen angesprochen und »betüdelt« wird, bekommt noch lange nicht das, was erbraucht, um sich in einer Rangfolge zurecht zu finden.
Es deutet sich an, daß der Hund sich zwar bei Euch eingerichtet hat, weil es für ihn Vorteile hat von Euch versorgt zu werden. Von seinem Weltbild her entscheidet er aber für sich selbst, wenn er Bedürfnisse stillen will.
Da Ihr den Hund nicht als Welpen aufgezogen habt ist die Zeit, in der der Hund die Bindung zu seinen Menschen sehr leicht herstellt, schon verstrichen. Es bedarf jetzt ausgiebigster Beschäftigung mit dem Hund, wenn man diese Bindung erreichen will. Die Bindung ist ganz sicher Grundlage, um dem Hund später Freiheit nach vorgegebenen Regeln (an die sich der Hund dann auch hält) zu geben.
Ein Mittel, um die eigen Bedeutung gegenüber dem Hund zu steigern ist die Gabe von Futter (Stichwort: Leckerchen als Belohnung). Es ist daher katastrophal, wenn Euer Hund von beinahe jedem was bekommt. Das ist das erste, was Ihr abstellen solltet. Wenn es machbar ist empfehle ich den Hund nur dann auf dem Hof frei laufen zu lassen, wenn er unter der Beobachtung einer der Bezugspersonen steht. Dann solltet Ihr testen, wie er auf Kommandos reagiert. Von allem, was er nicht so macht, wie Ihr es für richtig haltet, müßt Ihr in fernhalten. Wenn das mit Kommandos (was zu erwarten ist) nicht geht muß er angeleint werden. Bei diesen geführten Aktivitäten auf Eurem Gelände müßt Ihr sehr konsequent das gewünschte Verhalten durchsetzen.
Darüber wie man Hunden etwas beibringt, gibt es verschiedene Methoden. Ich will daher diesbezüglich nichts empfehlen. Es gibt viele Bücher oder erfahrene Hundetrainer, die das ausführlich beschreiben.
Das zuvor Geschriebene ist wie meist in diesen Situationen ziehmlich unkonkret. Das finde ich auch bedauerlich. Aber nach meiner Erfahrung müssen wir schon zu bestimmteren Fragen kommen, damit speziellere Antworten möglich werden.
Trotzdem viel Erfolg!
Gruß, Volker B.
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