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02.11.00 -- Inge

RE: alte hündin stürzt sich immer öfter auf die junge hündin....














Hallo Sabine,

nachdem ich jetzt alle Antworten auf Deine Frage gelesen habe, möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben, wenn er Dir auch nicht viel Hoffnung machen wird.

Zunächst einmal denke ich, hast Du genügend Hundeerfahrung um genau unterscheiden zu können, ob Stars Verhalten Zoe gegenüber nur normales Rangordnungsgerangel mit einer heranwachsenden Geschlechtsgenossin ist oder ob da mehr hintersteckt. Nach Deinen Worten ist es eindeutig mehr. Und somit kann ich auch den Schreiberinnen nicht zustimmen, welche Dir raten, Dich nicht einzumischen, die Hunde das unter sich ausmachen zu lassen. Dass dieser letzte Ratschlag schon zu viel Unglück geführt hat, brauche ich einer so erfahrenen Hundehalterin wie Dir nicht zu erzählen...

Ich weiß von einem ähnlich gelagerte Fall. Eine Bekannte hatte sich eine Dalmatinerhündin aus sehr zweifelhafter Herkunft von einem Tiermarkt geholt. Die Hündin war noch ein Welpe und es war ein Mitleidskauf. Die Käuferin besaß zu der Zeit ebenfalls ein Hunderudel, bestehend aus zwei oder drei Doggen (weiß ich nicht mehr so genau), einem Dackel und eben der Dalmatinerhündin.

Letztere zeigte von Anfang an für Dalmis untypische Verhaltensweisen, so entwickelte sie sich z.B. zu einem notorischen Kläffer. Aber sonst schien alles normal. Bis sie - inzwischen erwachsen geworden - den Dackel zu attackieren begann. Und ihn eines schönen Tages so heftig biss, dass ihm eine ganzes Stück des langen Rückenmuskels fehlte. Zum Glück hat er dank tierärztlicher Hilfe diese schwere Verletzung gut überstanden. Aber eines war klar: so ging es nicht weiter. Die Dalmi-Hündin wurde dann an eine Bekannte vermittelt, wo sie als Einzelhund gehalten wird. Und was soll ich sagen: sie ist regelrecht aufgeblüht! Worin auch immer die Ursache zu suchen war: sie war schlicht als "Rudelhund" nicht geeignet!

Ich weiß aus Erzählungen auch noch von einem anderen Fall, in welchem ein Hund innerhalb seines Rudels der absolute Rangunterste war. Und er wurde von den anderen des insgesamt 5-köpfigen Rudels permanent drangsaliert, so schlimm, dass er sich nicht einmal mehr zum Lösen aus seiner Ecke heraustraute, und auch nur noch getrennt von den anderen Futter zu sich nahm. Auch hier wurde der Hund als Einzelhund vermittelt - und wurde ein glücklicher und zufriedener Hund.

Was ich mit diesen beiden Beispielen ausdrücken möchte: es gibt Situationen, da passen Hunde einfach nicht zusammen, auch wenn die Besitzer das nicht wahrhaben wollen. Und so schwer es auch fällt - man sollte den Hunden zuliebe die Entscheidung treffen, einen wegzugeben. Es ist niemandem damit gedient, auf Teufel komm raus unbedingt jeden Hund behalten zu wollen, den man einmal bei sich aufgenommen hat. Auch wenn es zum Glück selten vorkommt, aber es gibt sie, diese Situationen, in denen nur noch die Trennung hilft. Wer da aus egoistischen Motiven krampfhaft an allen Hunden festhält, ständig darauf achtend, dass nicht versehentlich mal eine Tür offen stehenbleibt usw., der tut sich und damit letztlich auch den Tiern keinen Gefallen. Das ist falsch verstandene Tierliebe!

Daher denke ich, solltest Du genau so handeln, wie Du es ja schon in Erwägung gezogen hast: die junge, unkomplizierte und damit auch sicher leicht zu vermittelnde Zoe in gute Hände geben - so schwer es Dir auch fallen mag. Riskier nicht, dass Star sie doch einmal schwer verletzt, riskier nicht, dass Zoe durch die ständige Unterdrückung zu einem ängstichen Duckmäuser wird. Dies alles ist mit verantwortungsvoller Tierhaltung nicht vereinbar!!!

Gruß Inge
Thema: alte hündin stürzt sich immer öfter auf die junge hündin....


 
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