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30.10.00 -- Inge

RE: Schnauzengriff und Kehlgriff - an Gudrun Beck














Hallo Gudrun,

so gesehen hast Du natürlich recht. Mir geht es auch nur darum aufzuzeigen, dass das Zufügen von Schmerz bei der Erziehung bzw. Zurechtweisung eines Rangniederen innerhalb eines Rudels nicht die Intension des Handelnden ist. Darin sehe ich den elementaren Unterschied zum bewußten Einsatz von Schmerz bei der Verwendung von Stachler, Teletakt + Co.

Wenn meine beiden Hunde ihre wilden Spiele miteinander machen, geht das auch selten ohne Kratzer ab. Erst heute hat die Althündin die Junge beim Toben mit einer Kralle so unglücklich erwischt, dass diese an der Schulter stark blutete. Und wenn ein Hund bei einem anderen einen Schnauzengriff ausführt, wird das fast immer zu kleinen Läsuren führen, denn der Gemaßregelte kann beim besten Willen nicht innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde so ruhig verharren, dass die Zähne des anderen nicht doch die Haut schrammen. Mit Sicherheit liegt es aber nicht in der Absicht der Mutterhündin, die Welpen zu verletzen. Es passiert halt.

Wer aber schon von vornherein den Einsatz von Schmerz bei der Ausbildung von Hunden in sein Erziehungskonzept mit einplant, hat das Prinzip von Erziehung nicht begriffen.

Und noch etwas ist vielleicht aus meinen Postings nicht ganz klar hervorgegangen: ich unterscheide strikt zwischen Zwangsmaßnahmen (in dem von mir gemeintem Sinn) zum Hervorrufen eines erwünschten bzw. der Verhinderung eines unerwünschten Verhaltens und Strafen. Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Drohlaufen mit Nachdrohen zur Erzeugung aktiver Unterwerfung, Schnauzengriff und - im äußersten Notfall - passive Unterwerfung mit Kehlgriff sind Strafen. Ich wende sie nur äußerst selten an, da muss es schon wirklich dicke kommen! Wenn ich mich recht entsinne, habe ich bei meinen Hunden in den letzten zwei Jahren keinen Schnauzengriff und schon gar nicht passive Unterwerfung angewendet (anwenden müssen). Selbst Drohlaufen kommt vielleicht zwei- bis dreimal im Jahr vor. Allerdings habe ich meine Hunde auch vom Welpenalter an. Schwierige Hunde mit unbekannter Vorgeschichte, z.B. manche TH-Hunde, bedürfen sicherlich anfänglich häufiger solcher Maßnahmen, bis das Ranggefüge eindeutig zugunsten des Halters entschieden ist. Ab dann sollten Strafen eigentlich nur noch in sehr seltenen Ausnahmefällen nötig sein.

Kurz gesagt: Zwang und Strafe sind zwei Paar Schuhe. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass bei der Ausbildung der Zwang nicht mit körperlicher Gewalt bzw. Schmerz verbunden ist. Leicht kann es sonst passieren, dass in wirklich ernsten Situationen keine Steigerungsmöglichkeit mehr besteht. Es ist wie mit den schlechten HF, die jeden normalen Befehl meinen herausbrüllen zu müssen. Sie berauben sich selber jeder Steigerungsmöglichkeit im Gebrauch ihrer Stimme, weil der Hund es eh schon gewöhnt ist, ständig angebrüllt zu werden.

Liebe Grüße
Inge
Thema: Amigo von Petra an Claudia


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