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07.08.00 -- Inge

RE: Merle-Faktor














Hallo!

Beim Merlefaktor handelt es sich um ein unvollkommen dominantes Depigmentierungsgen, welches für die ganz spezielle Färbung in einige Rassen verantwortlich ist, z.B. bei den Blue-Merle Collies, Shelties, Border Collies, Tigerdoggen, Australian Shepard u.v.m. Es führt zu einem teilweisen Pigmentverlust und damit zu Farbaufhellungen. Es darf nicht mit den normalen Scheckungen verwechselt werden, wie man sie ja auch bei vielen Rassen findet.

Der Merlefaktor KANN mit einer Reihe von Organschäden einhergehen, z.B. verringerte Fruchtbarkeit aufgrund deformierter Spermien, Degenerationen des Innenohrs mit Störungen der Hörfähigkeit und des Gleichgewichtssinns, Pigmentverlust des Auges mit erhöhter Lichtempfindlichkeit, Mikrophthalmus (winziges Auge), fehlendes Tapetum lucidum (das ist die Schicht im Auge, die im Dunkeln so leuchtet, wenn sie angestrahlt wird, und die für's Dämmerungssehen wichtig ist) usw.

Obwohl natürlich längst nicht alle Tiere solche Ausfallerscheinungen haben, treten sie doch ziemlich häufig auf. Viele Tiere werden dann schon vom Züchter getötet. Aus diesem Grunde ist es mit dem Tierschutzgedanken eigentlich nicht vereinbar, mit dem Merlefaktor zu züchten, und es gibt diesbezüglich daher schon seit Jahren einen heftigen Glaubenskrieg deswegen.

Verboten ist es mittlerweile größtenteils, Merle x Merle zu paaren. Die daraus entstehen sog. Weißtiger hatten eine immens hohe Sterblichkeitsrate schon kurz nach der Geburt. Sie lag bei bis zu 50%. Und natürlich waren die Überlebenden auch ungleich häufiger von den o.g. Organschäden betroffen.

In wieweit die Zucht mit dem Merlefaktor auch von den Gutachten zu Qualzuchten erfaßt ist, weiß ich nicht. Es stand aber auf jeden Fall zur Diskussion, sie mit aufzunehmen.

Näheres findest Du z.B. in dem Buch "Kleine Kynologie" von Prof. Wegner.

Grüße Inge
Thema: Merle-Faktor


 
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