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23.06.99 -- Gudrun_Beck

Worte und Zeichen














Hallo miteinander,

ich bin der Meinung, daß Hunde am einfachsten verstehen lernen, wenn man Hör- und Sichtzeichen kombiniert. Man sollte jedoch auch, wenn es zusammen gut funktioniert, jeweils gelegentlich mal NUR das eine oder das andere verwenden, damit der Hund, der gerade nichts hören kann, weil ein Zug an ihm vorüberfährt (oder weil er eines Tages taub ist, wie meine 14-jährige Gladess), trotzdem folgt, ebenso wie der, dem ich "Platz!" hinter einen Hügel her rufe, hinter dem er gerade einem Kaninchen nachstellend verschwindet (oder der eines Tages blind ist). Ich habe damit beste Erfahrungen gemacht.

Ich denke, daß Hunde selbst abhängig von ihrem Domestikationsgrad unterschiedlich verbal kommunikativ sind. Bei Collies und Pudeln z. B. beobachtet man oft, daß sie von selbst alles was sie bewegt in die unterschiedlichsten Tonfolgen packen um es ihren Menschen mitzuteilen. Sie können einen geradezu vollquasseln. Bei Huskies oder Besenjis würde ich das nicht erwarten. Sie sind wohl diesbezüglich noch wölfischer.

Ich war vor ein paar Tagen wirklich überrascht, als ich nach einem Telefongespräch meinen Collies Aron und Belana ohne irgendwelche Zeichen erzählte, daß wir gleich Besuch bekommen, und beide sofort aufgeregt zur Tür rannten. Kommandos für zuverlässige Arbeit entstehen so natürlich nicht, aber das Wort "Besuch" kannten sie schon.

Wenn man sich angewöhnt, mit seinen Hunden auch einfach so, zwischendurch mal zu reden, wird man solche Überraschungen öfter erleben, als wenn man seinen Vierbeiner gleich für zu blöd einstuft. Meine Hunde fühlen sich auch dann immer wohl, wenn ich ihnen freundlich was erzähle, was sie nicht verstehen. Sie fühlen sich beachtet und in unserem gemischten Rudel voll integriert. Schließlich reden wir Menschen ja auch miteinander, wenngleich aus Sicht der Hunde wohl meist nur zum Zeitvertreib. Da aber gerade das Heulen bei Wölfen eine soziale Komponente hat, "verstehen" Hunde es ganz gut, wenn wir innerhalb unserer Familie und unter Freunden viel verbal äußern.

Soweit meine Erfahrungen und Beobachtungen zu diesem Thema.

Grüße an alle

Gudrun
Thema: Ohne Worte


 
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