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08.06.00 -- Bianca + Jill

RE: Dominanter Welpe - Gewöhnung an den neuen Hund an NADJA!














Huhu Nadja,

leider bekomme ich meinen Beitrag hier nicht anders heinen. Habe ständig Fehlermeldungen.

Ist Dein Hund ein Zufallswurf? Hhhm, nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für einen gesunden und wesensfesten Hund. Nun denn ...

Deine Reaktion ist ganz normal. Das wird sich aber in ein paar Wochen legen. Jeder Hund ist anders und der jetzige wird sich sicherlich auch in Dein Herz einschleichen. Das ist kein Verrat an Deinem alten Hund. Warte mal ab, in 3 - 4 Wochen denkst Du da anders!

Gleiches geschah bei uns kürzlich in der Siedlung. Nachdem der 3-jährige Boxer bei uns vor der Haustüre einen Herzinfarkt bekam (es war nichts mehr zu machen: Sekundentod), hat der Besitzer eine Boxer-Hündin mit nach Hause gebracht. Seine Frau, die sehr an dem Rüden gehangen hat, hat mit dem Welpen nix anfangen können. Ihr Aaron sei nicht zu ersetzen. Ist er ja auch nicht! Das ging wo weit, dass der Mann gesagt hat, Diva kommt wieder weg, es geht nicht. Ich habe auf beide eingeredeet, bzw. auf ihn, dass er den Hund nicht abgeben soll und Geduld haben soll und bei ihr hab ich versucht, ihr schmackhaft zu machen, wie putzig und lieb dieses kleine Hundemädchen doch ist. Ich hab mich immer ganz ausgiebigst mir ihr beschäftigt, was bei einem so kleinen Fratz ja wahrlich nicht schwer ist. Und nach ein paar Wochen sah man auf einmal auch Frauchen mit Hund durchs Feld streifen. Diva hatte es geschafft!

Sie hatte sich doch klammheimlich in ihrer Welpenart in ihr Herz geschlichen. Und heute, ein halbes Jahr danach, ist Diva ihr Ein und Alles. Ihren ehemaligen Hund wird sich sicherlich nie vergessen, aber die Hündin ist jetzt die Realität!

Ist es jetzt eine Mischung aus Collie, Border und Schäfer oder ein Bordercollie-/Schäfer? Ich denke, der Hund (wie alt ist er eigentlich?) hatte noch nicht allzuviel Menschenkontakt, folglich hat ihm noch keiner gesagt, wie weit er gehen darf. Gemessen hat er sich vermutlich lediglich mit seinen Geschwistern und da gehts teilweise heftigst zu.

Zwickt er Dich, unterbrich sofort das Spiel und sag ihm ein konsequentes Nein. Das er merkt, dass das nicht erwünscht ist. Kommt er einfach angepest oder aus einer Situation heraus und versucht zu zwicken, wende den Schnauzengriff an und wieder Nein. Keine Schimpftiraden wie Ich hab Dir doch gesagt ..... Ignorier ihn dann einfach. Lässt er einfach nicht nach, geh aus dem Raum und mach die Tür zu. Er muss lernen, dass Du gerne mit ihm spielst, wenn Du es möchtest, aber ohne Zwicken. Ich denke, er kann seine Beißkraft noch nicht einschätzen und diese spitzen Zähnchen tun ganz schön weh. Versuche direkt, nie mit den Händen mit ihm zu spielen, sondern mit einem Ball oder einem Stofftier etc. Wenn er Deine Hand nicht loslässt, fass ihn mit der anderen von oben über den Fang und drück seitlich Deine Finger fester zu, dann muss er loslassen.

Ganz wichtig ist auch der Kontakt zu anderen Hunden. Wie gesagt, leider ist nicht ersichtlich, wie alt Dein Hund jetzt ist. Er kann aber viel lernen von älteren, gut sozialisierten Hunden und das ist jetzt auch ein absolutes Muss. Er muss auch da gesagt bekommen, wo seine Grenzen sind, denn unter Bauernhof stelle ich mir vor, dass er lediglich mit seiner Mutter Kontakt hatte. Die wirkt aber nur erzieherisch ein bis zur 8. Woche. Dann wäre eigentlich der Vater an der Reihe mit disziplinarischen Massnahmen. Wie gesagt, dazu sind gut sozialisierte Hunde notwendig und disziplinarische Massnahmen fallen auch nur dann an, wenn Hund zu weit gegangen ist in seinen Grenzen. Vielleicht besuchst Du mal eine Hundeschule, die können den Hund direkt richtig zuordnen. Meistens sind die Welpenspielgruppen kostenlos und wenn es ein Raufer ist, müsste er vermutlich eine Gruppe höher eingestuft werden, denn nur von unterbuttern können die Hunde nicht allzu viel lernen. Wichtig sind gleichrangige und höher gestellte.

Ein guter Tipp ist auch das Buch von Petra Führmann und Nicole Hoefs Das Kosmos-Erziehungsprogramm für Hunde. Da ist auch ein genauer Plan drin, mit was man einen Welpen alles vertraut machen sollte. Gerade bei einem Hund, der noch nicht allzu viel kennt, so schnell wie möglich damit anfangen und ein bisschen systematisch vorgehen, damit er später nicht an irgendeiner Stelle Angstverhalten zeigt. Wenn Border drin ist, wirst Du sowieso einen aktiven Hund haben, der Dich fordern wird und von daher schau doch gleich mal nach einer Hundeschule, die Dir später auch Agility oder sonstiges anbieten kann.

Viele Grüsse und viel Erfolg mit dem Kleinen von Bianca und Jill
Thema: Dominanter Welpe - Gewöhnung an den neuen Hund


 
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