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31.05.00 -- Bianca + Jill

RE: hundeschule-stachelhalsband-erfahrungen














Hallo Angela,

einen Mastino kann man nicht zwingen, ihn muss man überzeugen, dass es das Beste für ihn ist, neben Dir zu bleiben.

Bei einem "eingeprägten" Leinenzieher benötigt man immer etwas Geduld und Spucke, denn schließlich hat er dieses Verhalten von Anfang an. Für einen selber fällt das problem erst ins "Gewicht", wenn der Hund etwas entgegenzusetzen hat. Problem Nr. 1 bei Hundeschulen, weil die meisten Halter auch erst dann kommen, so mit 6 - 8 Monaten, also muss das Eingewöhnte langsam wieder aberziehen!

Wie kommst Du denn mit dem Stachelhalsband zurecht? Zieht Dein Hund wirklich nicht mehr? Meistens gewöhnen sich die Hunde daran. Das Problem besteht aber nachwievor.

Ich kann Dir nur von einem Schäfer-/Collie erzählen, der 2 Jahre gezogen hat, was das Zeug hält. Leinenruck etc. hat nichts bewirkt!

Trotz Stachler kannst Du trotzdem versuchen, weiter daran zu arbeiten, denn das machen die wenigsten und verlasen sich lediglich auf ihr "Hilfsmittel". Du wirst sicherlich irgend etwas haben, was Dein Hund gerne mag, das können Leckerchen sein oder ein besonderes Spielzeug, was nur ausschließlich für dieses Problem verwendet wird oder ein Quietschetier, womit Du bei Deinem Hund die Aufmerksamkeit erhältst. In den meisten Fällen ist es so, dass der Hund eine regelrechte Aversion gegen das Kommando "Fuß" hat, weil immer dabei negativ auf ihn eingewirkt wurde, somit hat sich dieses Kommando auch negativ verknüpft. Bei manchen Hunden sind wir dazu übergegangen, einen anderen Befehl zu nehmen, wie "hier ran".

Du kannst aber auch mit dem Clicker arbeiten, weil das zielgenauer ist. Weisst Du, wie Du Deinen Hund auf "Click" konditionierst? Das findet zuhause statt. Du clickst und schiebst dem Hund direkt ein Leckerchen rein. Das machst Du immer wieder, bis Du der Meinung bist, der Hund hätte das verknüpft. Dann kannst Du zum Test Dich weiter wegstellen. Du clickst und dann müsste dann Hund schon kommen. Wenn nicht, versuche es noch weiterhin mit der ersten Methode. Funktioniert das Zweite nach ein paar Mal, gehe auch mal in einen anderen Raum. Clicke und der Hund kommt.

Wenn Du gehst und Dein Hund zieht, bleib stehen, somit muss Dein Hund auch stehen bleiben, gehe erst weiter, wenn die Leine locker wird. Das kann lange dauern und er muss es erst einmal begreifen, worum es geht. Ist die Leine locker "Feiner Hund" in diesem Falle ein "Click" ohne Worte und Bestätigung durch Leckerchen. Das immer wieder wiederholen, bis der Hund begriffen hat, lockere Leine = Click = Bestätigung durch Leckerchen. Dann gehst Du einen Schritt weiter, dann bekommt er erst ein Leckerchen, wenn der Hund neben Dir geht. Geht er zufällig neben Dir, Click und Leckerchen. Sitzt dieses Programm, gibts Click erst für nebenher gehen und anschauen.

Zum Zweiten kannst Du auch ein Halti benutzen, was die weitaus humanere Alternative zum Stachelhalsband ist. Ich weiss nicht, ob Du das kennst, wenn nicht, gebe ich Dir hierzu gerne weitere Hinweise. Kaufe bitte nicht einfach eines so und gehe nach dem Beipackzettel vor, der ist nämlich nicht vertretbar! Mit dem Halti haben wir bisjetzt jeden Hund dazu bekommen, dass er nicht zieht. Aber Du musst es ihm auch erst angewöhnen, weil dies eine Art Kopfhalfter ist, das gewöhnungsbedürftig ist. Ist eine reines Hilfsmittel und damit kannst Du das oben genannte Programm genausogut einüben, denn die meisten Leute vergessen meistens trotz Hilfsmittel, trotzdem "am Ball" zu bleiben und das Problem in den Griff zu bekommen. Denn eigentlich ist das eigentliche Ziel ja die Freifolge, wo kein Hilfsmittel verwendet wird.

Wichtig ist eben, dass man dem Hund vermittelt, dass es ihm gut tut, wenn er neben einem her geht, also das "bei Fuss" ihm positiv vermittelt, so dass er es auch gerne macht.

Wir haben früher zum Beispiel auch mit Leinenruck gearbeitet. Die Folge war natürlich, dass der Hund ohne Leine erst einmal weg war, weil er sofort wusste, dass er entkommen konnte. Der Ruck fehlte einfach! Seitdem wir nach den o. g. Methoden verfahren sind, hatten wir auch viel bessere Erfolge in der Freifolge, weil der Hund keinen Grund hatte, loszupreschen, weil auch im das bei "Fuß gehen" Spaß macht und positiv vermittelt wurde.

Gerade bei einem Mastino kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er erst recht auf stur stellt, wenn es ruckt oder wenn man einen Stachler verwendet. Es gibt einige Rassen, die sich dadurch beeindrucken lassen, ein Mastino gehört sicherlich nicht dazu!

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen!

Viele Grüsse Bianca
Thema: hundeschule-stachelhalsband-erfahrungen


 
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