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20.12.97 -- Reinhold_Wurster

...immer die gleiche Stelle.














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Gudrun Beck schreibt bzgl. des Pinkels an immer die gleiche Stelle:

"keinen meiner Collies hätte ich dazu zwingen können, solange auf immer die gleiche Stelle

zu pieseln, bis dort die Vegetation vergiftet ist. Sie haben einen Instinkt, der ihnen

irgendwann sagt: "Hier stinkt's!" ......................"

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Hallo Gudrun und alle anderen,

für das Lesen dieses Beitrags empfehle ich eine Nasenklammer. Empfindliche Gemüter

sollten gleich weiterblättern. Also jetzt kanns losgehen, ich habe Euch gewarnt.

Es tut mir leid, ich habe mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Mit "immer die gleiche

Stelle" meine ich nicht ein Stück Wiese so groß wie eine Nachttopf-Öffnung. Da würde mein

Hund schon lange nicht mehr drauf passen. Außerdem macht er auch nicht immer eine

exakte "Punktlandung", denn der Landeanflug fällt nicht immer gleich lang aus. Ayko hebt

noch nicht sein Beinchen zum Zielpinkeln, sondern geht langsam tippelnd in die Knie, wie

eine Hündin.

Der Ausdruck "immer die gleiche Stelle" ist weniger in Quadratzentimetern, als vielmehr an

den Vorteilen zu messen, wie im Folgenden hoffentlich klar und deutlich wird:

Mein kleiner Ayko ist in der glücklichen Lage, daß er zum Pinkeln und "Lösen" eine 10 Ar

große Wiese neben dem Haus zur Verfügung hat, sogar mit richtiger Wasserspülung, denn

bei uns auf den Highlands im "Wilden Südwesten" regnet es ab und zu heftig.

Für einen Welpen, der stubenrein werden soll, geht es darum, ihm zu zeigen, wo er darf und

wo nicht. Zeige ich ihm immer die g l e i c h e erlaubte Stelle und sage "Pfützchen", dann

lernt er die Lektion extrem viel schneller, als wie wenn ich zum Pinkeln jedesmal eine andere

Sickerstelle für ihn aussuche und dazu vom Haus weg jedesmal in eine andere

Himmelsrichtung gehe. Das ist einfach Fakt. Und das ist der Hintergrund meiner Empfehlung

immer an die gleiche Stelle zu gehen.

Hat der Hund das Kommando "Pfützchen" begriffen und ist überdies auch stubenrein

geworden, dann ist das Problem ja erledigt.

Jetzt kann ich ihn auch wo anders pinkeln lassen. Dann genügt ja mein Kommando, dann

braucht es auch kein Ritual mehr und nicht mehr die bewußte Erinnerung an die ewig gleiche

Pinkelstelle.

Und trotzdem: Mein Ayko pinkelt und kegelt seit fünf Monaten fast immer in der gleichen

Ecke der Wiese, nämlich in der Ecke, die wir vom Haus aus am schnellsten erreichen. Und

ich rieche noch nichts spezielles. Mein Hund macht auch keinerlei Anstalten diese Stelle zu

meiden. Wenn das in anderen Gegenden anders ist, dann mag das auch an der

Bodenbeschaffenheit liegen. Ich kann hier jedenfalls nicht klagen.

Noch eins: Für das Grundwasser ist es egal, ob man die Pinke verteilt oder konzentriert an

eine Stelle tröpfelt. Was letztendlich durch den Humus an den Knöllchenbakterien vorbei bis

ins Grundwasser durchsickert, kommt dort flugs wieder in den gleichen Topf. So oder so.

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Die Hundekegel bauen sich im Sommer bei warmen Wetter erfahrungsgemäß sehr schnell

ab. Im Winter sind sie oft "tiefgefroren" und haben eine lange Haltbarkeit und dann "häuft"

sich einiges an. Ich mache mir dann einfach öfter mal die Mühe mit einem Minenräumer und

einer Plastiktüte, die Sauerei wieder zu beseitigen.

Es gibt in unserer Siedlung eine Menge Hunde (leider mehr als Kinder), und wenn ich dann

mit dem Minenräumer die ganze Wiese bearbeiten müßte, dann reichen mir weder meine

Plastiktüten noch meine Geduld dafür aus. Ich habe auch überhaupt keine Lust, den Dreck

anderer Hunde zu beseitigen. Ich weiß schon, warum ich die "Häufchen"-Freiheit meines

Hundes auf eine Ecke der Wiese beschränke. Denn die Hunde, die ihre Tretminen mit

angehefteter Visitenkarte hinterlassen, sind nämlich noch nicht gezüchtet. Deshalb

beschränke ich meinen Verantwortungsbereich bewußt auf das absolut notwendige

Mindestmaß.

Es hat schon seine Vorteile, wenn man weiß, für welchen Bereich man zuständig ist. Ehrlich,

das könnt ihr mir glauben, es setzt allerdings voraus, daß man mitdenkt und vorausplant und

dabei auch die Hinterlassenschaften unserer Hunde mit einbezieht.

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Bei einem erwachsenen Hund pflege ich ein anderes Ritual, das sich vielleicht bei anderen

Hundebesitzern auch anbietet:

Ich verlasse das Haus, setze meinen Hund auf die Straße und sage "Sitz und Bleib". Die

Straße ist absolut übersichtlich und bei uns fahren nur Anlieger und die höchst selten. Jetzt

renne ich voraus in den nahen Wald und pfeife von dort den Hund mit der Ultraschallpfeife

heran, der rennt mit Volldampf und voller Begeisterung an allen Gartenzäunen und

Laternenpfählen vorbei schnurstracks zu mir und denkt gar nicht ans Pinkeln und Kegeln, es

folgt ein kurzes "Vorsitzen" --- und dann ab in die Büsche. "Pfützchen", "Häufchen" und im

Wald herrscht diesbezüglich "grenzenlose Freiheit" für ihn. Wenn die Gedärme schon mal

kräftig in Bewegung waren, dann gehts viel leichter und schneller. Ist doch bei uns auch so,

oder ?

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Meine Beobachtung ist die, daß Zierrasen schon dann kaputt geht, wenn ein Hund nur ein

einziges Mal darauf pinkelt. Der Schaden zeigt sich aber erst mit einer gewissen zeitlichen

Verzögerung, so daß die kausale Zuordnung nicht immer so offen auf der Hand liegt.

Als ich meine erste Hündin hatte, wohnte ich noch in einer asphalt- und betonversiegelten

Landschaft und das Hundepinkeln war ein kleines Problem. Hündinnen mögen eine Stelle,

wo das Duftwasser schnell versickert. Mit dem Zeitungstrick gelang es mir, die Hündin an

eine im Betonboden eingelassene Regenablaufrinne zu gewöhnen, die mit einem Gitterrost

bedeckt ist. Obwohl diese Rinne nur 10cm breit ist, traf der Hund jedesmal absolut zielsicher

in die Mitte. Ich war immer richtig happy ! "Braver Hund !" Die Regenrinne ist ca. 6 m lang

und ca. 10 cm breit.

Wenn die Rinne dann nach einigen Wochen Trockenperiode anfing zu stinken, habe ich sie

mit einem Oxidationsmittel behandelt, das nahm den Geruch sofort weg.

Anrüchige und humorvolle Grüße

von einer frisch geräumten Kegelwiese

im Wilden Südwesten

Reinhold

Thema: Welpen


 
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