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14.03.00 -- Kathi Eicke

RE: Gefundenes nicht fressen / an Lisa














Moin Lisa,

« Aber auch wärend ich mit meinen Hunden spiele, kommt es vor, dass ich Einen für eine Minute aus den Augen verliere. Ich habe auch nichts dagegen den Hund stundenweise im Haus zu lassen, aber selbst in der Zeit, die ich mit den Hunden im Freien verbringe, kommt es vor, das sich einer außerhalb meines Blickfeldes befindet. »

Ich glaube nicht, daß in so einer Situation die Gefahr besteht, daß Dein Hund vergiftet wird. 1. Du würdest sicher bemerken wenn jemand etwas in den Garten wirft. 2. Wenn der Hund etwas aufnimmt kann man es ihm sofort wieder abnehmen. Ich meinte eher Situationen in denen der Hund stundenlang in den Garten verbannt wird und keiner sich drum kümmert bzw. mal nachsieht was so läuft. Wenn da jemand etwas wirft, findet man seinen Hund nach Stunden womöglich schon tot im Garten. Solche Situationen vermeide ich. Obwohl bei uns in 15 Jahren nur einmal ein Stück Kohl den Weg über unseren Zaun gefunden hat (der blöde Nachbar meinte, wenn seine Hühner Kohl mögen, mögen es meine Hunde auch) bleibe ich doch lieber Vorsichtig und sperre die Hunde für ein paar Stunden ein.

« Ich bin auch kein Feind des (sinnvoll verwendeten) Zwingers, wie du vielleicht vermuten könntest, »

Eigentlich nicht. Mir ist aber klar, das viele Leute ihren Zwinger schnell zu schätzen wissen, wenn es darum geht ihren nervigen Hund loszuwerden. Aus einer "Stundenregelung" wird dann leider schnell eine "Dauerlösung". Ich habe das nur erwähnt, weil ja sicher auch einige andere Mitlesen.

« die Frage kam aus reiner Neugierde. »

Dachte ich mir schon.

« Denkst du, das es diese "Zwischenzeit", von der du geschrieben hast, überhaupt gibt? Erkennt nicht schon der Welpe die Autorität des Rudelführers an? »

Im der Theorie (und im Prinzip) schon. WENN er von Anfang an gelernt hat das er nichts aufnehmen soll. Hat er aber, weil der Besitzer unachtsam war, auch nur EIN Erfolgserlebnis (sprich er hat etwas aufgenommen ohne erwischt zu werden) wird er immer wieder versuchen etwas zu ergattern. Beispiel: Dein Hund bettelt bei Tisch und hat auch ab und an (oder sogar öfter) etwas bekommen = Erfolg. Nun wird Dir das Gebettel zu dumm und Du möchtest es abstellen. Der Hund bekommt nichts mehr. Er wird aber noch eine ganze weile weiterbetteln bis er begriffen hat das nichts mehr kommt. Wirst Du nur EINMAL schwach und gibst ihm etwas (selbst wenn er nicht aktiv bettelt), lohnt sich das betteln für den Hund wieder. Dadurch das nicht regelmäßig etwas für ihn abfällt, gerät er in eine Erwartungshaltung d.h. das Warten lohnt sich zwar nicht immer, aber ab und zu eben doch. In der Erziehung macht man sich diesem Umstand zu nutze: Gibst Du Deinem Hund für JEDE Übung ein Leckerli, wird er bald gelangweilt sein weil die Belohnung nichts besonderes mehr ist und immer zu erwarten ist. Bekommt der Hund aber nur bei jeder 3. Oder 5. Gelungenen Übung ein Leckerli, baut sich eine Erwartungshaltung auf, die man nutzen kann. Der Hund bleibt aufmerksam, weil er damit rechnet etwas zu bekommen. Bekommt er nichts wird er bei der nächsten Übung doppelt gespannt sein in Erwartung einer Belohnung. Die Intervalle variieren von Hund zu Hund und müssen ausgetestet werden. Solange der Hund ein Erfolgserlebnis erwarten kann, wird er alles versuchen dieses zu bekommen.

Liebe Grüße Kathi
Thema: Gefundenes nicht fressen


 
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