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06.02.02 -- Chino und Mary

RE: Toben nach dem Fressen!!














Der Name Magendrehung für das gefürchtete, nachfolgend beschriebene Ereignis bei Hunden ist im Grunde genommen falsch, denn alles andere dreht sich, nur nicht der Magen. Der Verdrehung des Magens geht immer voraus die Magenerweiterung. Da Hunde Raubtiere sind, die in der Natur nicht regelmäßig gefüttert werden, noch dazu im rudel beim Fressen viele Futterkonkurrenten hätten, neigen viele dazu, ihr Fressen hinunterzuschlingen.Bekommen sie große Mahlzeiten auf einmal serviert, so gelangt eine große Menge schlecht vorverdautes Futter in den Magen. Die Folge hiervon ist ein stark gefüllter Magen, meist mit nachfiolgender starker Gärung des Inhalts durch die Magensäuren und Enzymen.
Dreht sich der Hund in diesem Zustand über den Rücken, kann es passieren, daß sich der gefüllte und geblähte Magen aufgrund der Trägheit der Masse nicht mitdreht und so "vorne und hinten" verdreht wird. Gelegenheit des "sich über den Rücken Rollens" bieten sich beim Spiel mit dem Hund oder des Hundes mit anderen Hunden sowie Wälzen, kurz nachdem er gefressen hat.
Der Magen kann sich hierbei (passiv) nach rechts (öfters) nach links, um 90 °, um 180°, sogar um mehr als 360° drehen. Durch den Drehverschluß der Speiseröhre in den Magen und des Twölffingerdarms aus dem Magen ist er nun ein geschlossener Hohlraum, aus dem nichts mehr etnweichen kann. So ist denn auch das erste Anzeichen der erfolglose! Versuch, zu erbrechen (Würgen und typische Pumpbewegungen): Es kommt nichts heraus außer Speichel. Dies ist der Mom, in dem bei dem Besitzer die tore Warnleuchte angehen muß.
Der Magen ist zwar verschlossen, aber er verdaut weiter, so daß er durch die entstehenden Gärgase wie ein Luftballon aufgepumpt wird. Da der Hundemagen dadurch, daß er oft viel Beute auf einmal aufnehmen muß, höchst dehnungsfähig ist, reißt er nicht, sondern wird immer größer, bis schließlich fast die gesamte Bauchhöhle nur noch von Magen ausgefüllt wird. Die restlichen Organe werden "in die Ecken" gequetscht.
Aus hauptsächlich drei verschiedenen Gründen, von denen einer durchaus genügen würde, kommt der Hund nun in eine lebensgefährliche Situation:
1. Der Druck des Magens auf das Zwergfell ebhindert massiv die Atmund.
2. Blutgefäße, die Magen und Darm mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, werden mit abgedreht, so daß zum einen Magen- (Darm-)Wände absterben und zum anderen ein Stau in einem großen Teil des Kreislaufs entsteht und auch nicht mehr ausreichend Blut aus dem Magen-Darm-Trakt zum Herzen zurücktransportiert wird (=hypovolämischer Schock)
3. Die Spannung der Magenwände sowie die Unterversorgung und nachfolgendes Absterben derer läßt sie durchlässig werden für Bakterien und deren Toxine. Folge ist der septische Schock. Außerdem werden meist noch die Milzgefäße mit verdreht, so daß auch die Milz allmählich abstirbt.

Betroffen sind hauptsächlich sehr große Hunde (je größer der Hund, desto größer der Magen - gesto träger die Masse), aber durchaus nicht nur. Weiterhin trifft es Hunde, die schnell und viel fressen. Auch gibt es eine gewisse Veranlagung (längere oder schlaffere Aufhängung des Magens in der Bauchhöhle, vor allem des Leber-Magen-Bandes)

Wenn erwünscht kann ich Euch noch die Maßnahmen aufschreiben.

Grüße Marita und Chino
Thema: Toben nach dem Fressen!!


 
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