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12.01.02 -- Birka

RE: tierärzte und kleintierimmunologen zu impfungen!/birka/an Heike und Meggie














Hallo Heike und Meggie,
Du hast völlig richtig verstanden, daß es in USA einen Borreliose-Impfstoff gibt und daß er hier nicht ausreichend wirkt, weil es sich um andere Stämme handelt. Für Menschen ist derzeit einer in klinischer Prüfung, speziell auf deutsche Verhältnisse zugeschnitten, den in USA kann man hier leider nicht nehmen. Es wird noch eine Weile dauern, Borreliose-Impfstoffe zu entwickeln ist aus vielerlei Gründen höchst kompliziert, wenn auch aus meiner Sicht sehr wünschenswert. Mit Hundeimpfstoffen kenne ich mich nicht so aus, habe aber damals vor der ersten Impfung mit dem Hersteller, der Name war damals Merial (mittlerweile haben sie fusioniert oder sind aufgekauft worden), Kontakt aufgenommen. Der Borreliose-Impfstoff für Hunde gilt als gut verträglich und hier auch als wirksam (sagen auch meine Tierärzte), gegen welche Stämme damit immunisiert wird, weiß ich nicht. Es wäre bei Menschen nicht denkbar, daß hier ein Impfstoff zugelassen wird, für den keine ausreichenden Wirksamkeitsnachweise vorliegen, und ich kann mir nicht vorstellen, daß hier ein Impfstoff vertrieben wird, von dem man ganz genau weiß, daß er nicht wirken kann. Der Aufwand, einen Impfstoff in den Markt zu bringen, ist gigantisch und kostet tierisch viel Geld, das wird ein Pharmahersteller nicht investieren, wenn von vorneherein klar ist, daß er gar nichts taugt. Zu Deinem zweiten Teil: Krankheiten werden durch Impfung definitiv ausgerottet, nämlich wenn man eine komplette Durchimpfung der Bevölkerung erreichen kann. Das einfachste Beispiel dafür sind die Pocken. Früher war das eine Pflichtimpfung (ich habe sie noch bekommen), sie wurde dann abgeschafft, als es Pocken weltweit (!) nicht mehr gab (davon unberührt ist natürlich, daß irgendwelche Kriminellen Pockenviren aufgehoben haben, um sie womöglich wieder unter die Menschheit zu bringen, davor kann man sich nicht schützen). Das Problem ist nur, daß viele nicht impfen lassen und dadurch die Ausrottung erschwert wird. Wenn man mit ehemaligen DDR-Ärzten spricht, erfährt man, daß sie in den allermeisten Fällen die Abschaffung der Pflichtimpfungen genau aus diesen Gründen bedauern (in der ehemaligen DDR waren diverse Impfungen gesetzlich vorgeschrieben). Es ist im Endeffekt ein Abwägen: Wenn man nicht impft, riskiert man Epidemien und sehr viele Leute werden im Fall einer Errkankungswelle dahingerafft (stell' Dir mal vor, hier würden durch Terroranschläge die Pocken ausbrechen, was glaubst Du, wieviele hier sterben würden!), wenn man impft, riskiert man in einzelnen Fällen auch mal schwere Impfstoff-Nebenwirkungen, natürlich hart für den, den es trifft. Es ist halt nichts perfekt auf der Welt und alles hat gleichermaßen Vor- und Nachteile... Liebe Grüße, Birka
Thema: tierärzte und kleintierimmunologen zu impfungen!


 
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