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04.09.01 -- Juliane H.

RE: Schutzhund - Loni














Hallo Loni,

die Frage nach den Stockschlägen wurde beantwortet, von Sören, ganz zu Anfang.
Und bei der Frage nach dem Gebrauchshund versuche ich Dir gerne zu beantworten, denn ich denke hier steht immer von vornherein ein Mißverständnis im Wege, wenn davon die Rede ist. Gebrauchshunde sind Hunde, die wie der Name schon sagt für einen bestimmten Zwecke gezüchtet wurden. Die meisten der Gebrauchshunderassen sind durch die Zweckentfremdung in den letzte Jahrzehnten, da ja die Aufgaben für die sie gezüchtet wurden weggefallen sind, nicht mehr so stark nach ihrer Fähigkeit diesen Gebrauchszweck zu erfüllen gezüchtet worden, sondern meist für Shows und sportliche Zwecke. Das beste Beispiel ist dafür der deutsche Schäferhund, gefolgt von vielen vielen andern Gebrauchsrassen. Keiner wird heute z. B. einen Rottweiler noch zum ursprünglichen Zweck benutzen, nähmlich Arbeit beim Rind oder den Dobermann zum Steuereintreiben. So veränderten sich die Ansprüche an diese "Gebrauchsrassen" und da es für solche Hunde meist an Aufgaben mangelt, führt man sie sportlich um sie geistig und physisch auszulasten. Etwas Negatives darin zu sehen ist ein Vorurteil, denn nicht der Hund macht hier Fehler, sondern wie meist der Mensch. Es ist also und das wird hier sehr oft unterlassen, notwendig, wenn man sich eine als Gebrauchshunderasse ausgewiesene Rasse aussucht um in Zukunft einen solchen Hund zu halten, absolut notwendig, sich darüber klar zu sein, dass man mit dem Hund arbeiten muss und zwar auf einem Gebiet, für das seine Fähigkeiten und Anlagen ausgelegt sind. Ein Schäferhund wird niemals ein Stubenhocker werden und ein Rottweiler wird niemals seinen Schutzinstinkt verlieren, nur weil wir uns einbilden, wir müssten ihn als reinen Familienhund halten. Das kann nicht gut gehen, wie wir immer wieder an vielen negativen Beispielen sehen. Dem Schutzsport als Sport von assozialen Elementen hinzustellen, ist nicht richtig, den der Schutzdienst ist wie die Fährtenarbeit eine Betätigung die eine hohe Einfühlsamkeit und Kenntnis der Materie voraussetzt. Das alles was aussergewöhnlich und interessant ist und hohes Prestige verspricht (im Sinne der Anerkennung der Fähigkeit, aus einem gut veranlagten Hund seine ganze Palette an Anlagen zu fördern und offen zu legen, eine Kunst also, bei der der Hund Freude hat), natürlich von Leuten die nur das Prestige im Vordergrund sehen, für ihre niedrigen Beweggründe genutzt und benutzt wird, ist eine Entwicklung die auch in vielen anderen Bereichen des Lebens wahrzunehmen ist.

Deshalb gegen eine gute Sache zu ziehen finde ich persönlich nicht in Ordnung.

Grüße Juli
Thema: Schutzhund


 
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