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01.09.01 -- josh2

RE: Schutzhund














Soweit ich weiß (gibt es sicher bessere Experten hier) lernt er v.a. das Stellen eines Menschen, der einen "Hetzarm" trägt. Gemacht wird das über den Beutetrieb des Hundes, d.h. man zettelt ein Zerrspiel an (wie Du es sicher von Deinem Hund z.B. mit alten Socken kennst), bei dem jeder Hund mit ein bißchen Selbstvertrauen von sich aus heftig knurrt, ein "aggressives" Spielgesicht macht und wedelnd um den Fetzen kämpft. Hat er ihn dann, "schüttelt er ihn tot" (wie er es auch mit einem kleinen Beutetier machen würde) und will dann meistens weiterspielen, d.h. er stupft Dich mit dem Fetzen an. Wichig ist schon hier, daß zwar auch mal der Hund gewinnt, um sein Ego zu stärken. Trotzdem solltest Du ihm jederzeit seine Beute auch wieder abnehmen können (mit einem "Aus!"). Im Prinzip macht der Hund im Schutzdienst meines Wissens dasselbe - er hetzt auf den immergleichen Fetzen Stoff, der um den Arm des Figuranten gewickelt ist. Vorher macht man die Hunde "heiß" auf den Fetzen, indem man ihn vor den im Kreis aufegestellten und an der Leine gehaltenen Tieren herumwirbelt, was die natürlich mit ordentlichem Verbellen quittieren. Wenn der Fetzen dann an einem Arm hängt, geht der Hund eben da dran. Das tolle ist, daß er auch auf Kommando wieder losläßt... deshalb ist das "Aus!" von Anfang an so wichtig. Während der Ausbildung (es gibt verschiedene Leistungsstufen) lernt das Tier auch, nur den sich bewegenden ( = flüchtenden) Menschen zu stellen (= an den Arm zu springen). Bewegt sich der Helfer nicht, läßt der Hund sofort ab. Außerdem gibt es die übliche Unterordnung, manchmal auch Fährtenarbeit und Apportieren. Insgesamt macht es den Hunden Spaß, was man auch an ihren wedelnden Schwänzen erkennen kann. Es ist alles ein einziges, riesiges Hetzspiel, das den Trieben eines Hundes sehr entgegenkommt.
Achtung, schwarze Schafe: Manche Leute bauen das ganze nicht auf dem Beutetrieb, sondern auf dem "Wehrtrieb" des Tieres auf, was nichts anders meint, als dem Hund solange weh zu tun, bis er zum Gegenangriff übergeht (wenn Hunde lieber abhauen, als sich zu wehren, zeigen sie dann in den Augen dieser Fachleute "zu wenig Härte":( ). Solche gequälten Hunde kann man während der Übung nicht von den auf Beutetrieb gearbeiteten unterscheiden, wohl aber danach: der "Beute"-Hund wird den Arm, wenn er ihn bekommt, "Triumphtragen", d.h. stolz mit dem Teil im Maul auf und ab traben oder sogar versuchen, ihn zu zerlegen. Mit dem Figuranten wird er spielen wollen. Ein "Wehr"-Hund wird dagegen weiterhin entweder den Figuranten versuchen anzugreifen (auch ohne Arm), da er ihn mit Schmerzen verbindet. Oder er wird, falls er ein eher ängstliches Tier ist, das Weite suchen und dem Figuranten ausweichen.

Wie gesagt, ist eigentlich nicht mein Spezialgebiet.
Thema: Schutzhund


 
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