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26.04.02 -- Siggi Kuipers

Neues von der Hundefront














Hallo zusammen,

der Countdown läuft ... und zumindest wir von MTW sind ganz schön nervös, ob die Demo am Sonntag durch eine hohe Teilnehmerzahl zum Erfolg wird. Uns allen ist wohl klar, daß eine Hundehalter-Demo an der Anzahl der betroffenen Hunde "gemessen" wird und betroffen von diesem Gesetzentwurf sind vom Dackel bis zur Dogge ALLE. Wir von MTW und viele helfende Hände haben getan was wir konnten, um diesen Gesetzentwurf und die Demo publik zu machen.

Wir hoffen jedenfalls und sind zuversichtlich, daß die Kameras von ZDF, WDR, TV NRW und SAT 1 - nicht zu vergessen die Presse - tatsächlich eine große Menschenmenge auf der Demo in Düsseldorf vorfinden werden.

Bärbel Höhn hat - wie zuvor von uns befürchtet - alles getan, um Proteste oder eine Beteiligung an der Demo zu vereiteln, sei es durch Fernsehauftritte oder durch Pressemeldungen. Sie sprach von "wahrscheinlichen" und "vermutlichen" Einigungen in der rot-grünen Koalition, die viele Hundehalter als "Entwarnung vom Leinenzwang" mißverstanden haben und bei uns die Drähte zum Glühen brachten - als wäre nur der Leinenzwang in diesem Gesetz ein nicht zu akzeptierender Skandal. Definitiv hat Bärbel Höhn keine Befugnis, die Meinung der SPD zu verkünden und diese SPD ist für dieses Gesetz und auch der Leinenzwang aber die SPD ausschlaggebend. Bisher hat die SPD nur die Begeisterung von Joggern usw. über den Leinenzwang öffentlich im Landtag erklärt! Eine andere offizielle Stellungnahme der SPD gibt es bis zur Stunde nicht.

Selbst die große Mehrheit der 40/20-Halter sollte sich aber darüber im Klaren sein, daß dieser Gesetzentwurf nicht nur aus generellem Leinenzwang für ihre Hunde besteht ! ALLEN Hundehaltern sollen drei Grundrechte eingeschränkt werden. Der Verlust der Unverletzlichkeit der Wohnung z.B. bedeutet, daß zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Hausdurchsuchung ohne den sonst für jeden Kriminellen erforderlichen richterlichen Durchsuchungsbeschluß erfolgen kann. Der Willkür sind Tür und Tor geöffnet, sofern ein Bürger auch nur in den VERDACHT gerät, einen gefährlichen Hund zu besitzen (im Grunde muß man noch nicht mal einen Hund haben, um in Verdacht zu geraten ...). Diese Möglichkeit des freien Zutritts haben Ordnungshüter sonst nur bei tatsächlicher "Gefahr im Verzug". (Armer Hund, der dann Fremde nicht freundlich begrüßt ...siehe bisher erschossene Hunde, z.B. in Olfen)

Tatsache nach diesem Gesetz wäre auch, daß für Ordnungswidrigkeiten (z.B. Ableinen eines Hundes) nicht nur hohe Geldstrafen gelten (die Kommunen jubilieren ...), sondern Hunde ihren Besitzern entzogen werden können. Daher die Einschränkung des Grundrechts auf Eigentum - für ALLE Hundehalter. Schließlich "beweist" eine Ordnungswidrig-keit das Fehlen der notwendigen Zuverlässigkeit zur Hundehaltung. Auch wenn man das Tierschutzgesetz anführt, ist der Hund erst mal weg .... Für welche entzogenen und nicht "verwertbaren !" Hunde die Tötungsmöglichkeit gelten soll, ist nicht eindeutig formuliert ....

Nicht zu vergessen ist auch die Umkehr der Beweispflicht, die jeden Hundehalter treffen kann: Nicht nur Listenhunde-halter haben zu beweisen, daß ihre Hunde ungefährlich sind. Wir alle hätten zu beweisen, daß unser Hund kein Listenhund oder Listenhund-Mischling ist ... Da dies bei Mischlingen ohne Ahnentafel nicht möglich ist, entscheidet das Aussehen des Hundes. Arme Hunde, die mit breiten Oberschädeln gesegnet sind ...

Brisant ist auch die Definition, was nach diesem Gesetz überhaupt ein "tatsächlich gefährlicher Hund" ist. Nicht nur für bissige Hunde gilt Maulkorbzwang - nein - es reicht im Grunde der Urinstinkt des Beutetriebs: das Hetzen (oder Reißen) von Wild, Katzen, Vieh ... bedeuten Maulkorbpflicht für jeden Dackel, Terrier, Huskie, Windhund usw. usw., dessen Halter seinen Hund nicht immer und überall unter Kontrolle hat. Als gefährlich und somit maulkorbpflichtig gelten auch Hunde mit angefangener oder beendeter Schutzhundausbildung. Bestraft wird - wie immer in diesem Gesetz - vor allem der Hund, statt des verantwortlichen Halters.

Maulkörbe demnächst also Alltagsbild in Deutschland ? Beim Anblick eines Maulkorb-Hundes wechseln übrigens viele Mitbürger erst Recht die Straße, weils ja soooo "gefährlich" aussieht ... Die tägliche Erfahrung unschuldiger Listen-hundehalter mit ihren bestraften Familienhunden, die als "Aussätzige" behandelt werden.

Nur wer sich mit allen aufgeführten Punkten einverstanden erklärt, sollte Sonntag zuhause bleiben !

Viele Grüße
Marita


PS: Montag morgen SAT 1 Frühstücksfernsehen um 6.15 Uhr nicht verpassen - MTW ist in Berlin dabei.


  26.4.02Neues von der Hundefront   Siggi Kuipers  


 
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