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11.09.01 -- Barbara S.

Verzweiflung mit Tierheimhund und Schleppleine... (sehr lang, sorry!)














Hallo!
Also, ich bin langsam am Rande des Nervenzusammenbruchs; vielleicht kann mir jemand weiterhelfen! Erst Mal die Vorgeschichte; die Fragen kommen hinten:

Im Januar habe ich eine ca. 1-jährige Schäfermix-Hündin aus dem TH geholt, die etwa 4 Monate im TH saß und bis dahin nicht in den Genuß einer Erziehung kam (vielleicht erinnert sich jemand an meinen damaligen thread, weil ich Zweifel hatte).

Mittlerweile hat sie zwar schon wirklich viel gelernt (ohne Ablenkung oder mit leichter Ablenkung klappt vieles gut), aber das ganz normale Spazierengehen ist der Horror: Also, von Anfang an war Zora draußen vollkommen aufgeregt (Mäuse, Fährte etc. Ich habe sie in den 8 Monaten, die ich sie habe, noch nie von der Schleppleine gelassen.

Etwa 2 oder 3 Monate (!) lang habe ich den Richtungswechsel an der 5-Meter-Leine nach P. Führmann (Kosmos-Buch) durchgeführt. Erst mit Halsband, dann mit Geschirr; beides ohne Erfolg (Zora rennt wie eine Kranke in die Leine). Geschirr mußte ich dann zeitweise mit dem Halsband befestigen, weil sie da in 0,1 sec herausgeschlüpft ist...

Parallel dazu habe ich natürlich bei den Spaziergängen den Kasper gespielt (Bindungsstärkung): Spielen, Gutzis verstecken, mich verstecken - das ist alles nicht oder nur kurzzeitig von Interesse für sie.

Angucken geklickert: interessiert sie draußen nicht, weil sie ja auch keine Gutzis interessieren oder andere Formen der Belohnung....

Ich habe irgendwann (auch nach diversen Verletzungen - gute Besserung an Glennyboy!) trotzdem angefangen, die SL zeitweise schleifen zu lassen, weil das Kommen auf Zuruf doch besser wurde (natürlich so geübt, wie man es sollte: totfreuen, spielen usw.). Nachdem sie nun aber wieder vermehrt einfach durchstartet und eben nicht mehr auf Ruf gekommen ist, muß ich die Leine wieder in der Hand halten... und von vorne beginnen.... Wohlgemerkt: Sie startet nicht bei Wild auf Sicht durch, sondern auch auf Spur, oder einfach nur so! Davon abgesehen springt sie auch über unseren 1,30 m Gartenzaun und haut ab (also Leine selbst im Garten)

Nachdem ich (auch auf Anraten der Trainerin) nicht mehr in die Hundeschule konnte, weil sich Zora da fürchterlich aufregt und an Lernen nicht zu denken ist und auch eine zweite Hundeschule kapituliert hat, bin ich nun bei einer 3. Hundetrainerin...

Die riet mir nun, ich solle die Leine wieder in die Hand nehmen und ein Signal für das Leinenende geben (z.B. "Stop" , "warten" oder "Langsam"), bevor sie reinrennt bzw. sie ranrufen. Und das nicht mit einer 20er-Leine, sondern mit ca. 6 Metern. Zora soll also lernen, daß sie sich eben nicht mehr weiter von mir entfernen darf. Gut. Meine Hundetrainerin ist aber nun einige Wochen im Urlaub - und ich habe das Problem, daß ich kaum mehr zu Atem komme beim Spazierengehen, weil ich NUR noch "langsam" rufen muß - was auch nach 3 Wochen nur mäßigen Erfolg hat: Etwa 3 von 4 mal (manchmal seltener) rennt sie trotzdem in die Leine - oder zieht daran. Mache ich dann einen Richtungswechsel, schießt sie an mir vorbei und rennt erneut in die Leine.... Bleibe ich stehen und warte, daß sie zu mir kommt und NICHT an mir vorbeirennt, fängt sie an Löcher zu buddeln oder an Stöcken zu kauen - auf die Idee, zu mir zu kommmen könnte, damit es weiter geht, kommt sie nur äußerst selten (Wie bei Bloch beschrieben - ich stand schon 10 Minuten auf der Wiese und der Hund kam nicht....)

Und nun nach langer Vorrede meine eigentliche Frage:

1. Kann der Hund eigentlich verstehen, was ich mit dem "Langsam"-Signal meine, nämlich, daß sie langsamer laufen soll, stehenbleiben oder so? Meine erste SH hat dieses Signal übrigens verstanden und auch der Briard, den ich ein halbes Jahr in Pflege hatte (aber der hat eh alles verstanden ;-)) Ich habe schon häufiger den Eindruck, daß sie "bewußt" langsamer geht, wenn ich es sage, aber meistens ist es ihr egal, ob sie in die Leine rennt oder nicht.

2. Oder soll ich lieber ein eindeutiges Signal geben, auf das hin sie wirklich stehenbleiben muß, einführen? Aber dann muß sie DAUERND stehenbleiben....

3. Oder soll ich sie lieber "JEDESMAL" zu mir heranrufen? S.O, dann muß ich sie DAUERND ranrufen?

Was meint Ihr?

Ich bin überhaupt DANKBAR für jeden weiteren Tip, wie ich Zora dazu bringen könnte, beim Spaziergang bei mir zu bleiben!

Ich habe das gesamte Internet nach "Bindung stärken", "Schleppleinentraining" und ähnlichem durchforstet, kann mich aber immer nur kaputtlachen, wenn ich Dinge lese, wie: Mein Hund ist ein paarmal in die Leine gerannt, dann hat er es nicht wieder getan...

Wie viele Brandnarben ich an Händen und Füßen habe, sag ich Euch lieber nicht, von meiner kaputten Schulter erzähle ich auch nichts.... *schluchz*

Ich habe Aldington gelesen, Bloch, das Kosmos-Erziehungs-Programm, 2 Lind-Bücher (klappt auch gut so in der Unterordnung, aber eben nicht mehr im "freien" Lauf) und was-weiß-ich-noch-alles.

Bitte, bitte - wer hat Tipps?!? Was mache ich in Euren Augen falsch?

Ach ja, nochwas: Zora ist mehrmals in der Woche 3 bis 7 Stunden draußen, die restlichen Tage gehe ich 1 bis 2 Stunden spazieren oder laße sie schwimmen. Zusätzlich machen wir täglich unsere Übungen und spielen auch noch in der Wohnung (Ich arbeite bislang zu Hause).

Noch was Kurioses: Vor kurzem habe ich angefangen mehrmals die Woche mit ihr Fahrrad zu fahren. Für heikle Situationen (Hund, Straße) habe ich einen Springer, an dem sie aber nicht gerne läuft. Daher lasse ich sie beim Fahrradfahren mit nur einer 3 Meter Schleppi freilaufen (was natürlich nichts bringt, denn ich lasse die schleifen und hätte somit keinen Einfluß). Beim ersten Mal ist sie mehrmals abgehauen und ich bin immer schnell weitergefahren, so daß sie mir dann doch schnell hinterhergehetzt ist; seitdem läuft sie wie eine Maschine kurz vor meinem Fahhrad, ohne sich im Wald auch nur im Geringsten an einer Spur zu interessieren (direkten Wildkontakt hatten wir noch nicht....)! Wenn Jogger oder Radfahrer kommen, dann kann ich sie auf Distanz in den Platz schicken und liegen lassen; Hunde haben wir zum Glück auch noch nicht getroffen, da würde es nicht funtionieren. Ich weiß, daß das sehr risikoreich ist, aber ich habe den Eindruck, sie verhält sich so brav, damit sie "fahrradfahren" darf. Ist natürlich Quatsch, aber so kommt es mir vor.

Kann mir das jemand erklären, denn da verhält sie sich ja ganz anders als beim Spazierengehen?!?

Sorry, daß das Posting so lange geworden ist, aber ich finde das Problem auch relativ komplex und bei Fragen heißt es dann immer: Man müßte mehr über den Hund wissen. Und das wißt Ihr nun ;-)

Vielen Dank für alle Antworten

Barbara

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